ARD-Christmette kommt aus Püttlingen

Püttlingen · An Heiligabend überträgt die ARD die Christmette aus dem Köllertaler Dom. Der Chor Cäcilia probt in seinem 235. Jahr auch schon für die Sebastiansmesse, die am 18. Oktober in Geislautern aufgeführt wird.

Ein gestandener Chor und ein Orchester aus Kindern und Jugendlichen gemeinsam auf einer Bühne - dass so eine ungewöhnliche Kombination das Publikum begeistern konnte, bewiesen der katholische Kirchenchor Cäcilia von St. Sebastian Püttlingen und die Junge Philharmonie Warndt der Schlossparkschule Geislautern erstmals im Januar 2013. Damals wurde die bei Shane Woodburne eigens in Auftrag gegebene Mess-Komposition "Missa in honorem Sancti Sebastini" in St. Eligius Völklingen uraufgeführt. Im September des Jahres kam es zur Aufführung im "Köllertaler Dom" in Püttlingen.

Während viele Menschen jede freie Minute des Hitzesommers mit erfrischenden Freizeitbeschäftigungen verbringen, schwitzen Sänger und Musiker in zahlreichen Proben für eine weitere Darbeitung der Sebastiansmesse, und zwar am Sonntag, 18. Oktober, 16 Uhr, in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Geislautern. Es wird dann sozusagen ein Heimspiel für die 25 Musiker zwischen neun und 17 Jahren. Orchesterleiter Bernhard Hayo erzählt stolz, dass das 22-minütige Werk "bei den meisten drin" sei, geduldig und eifrig werde an der "nicht ganz leichten Kost" geübt. Für die jungen Leute sei diese Messe ein Gewinn, sie freuten sich auf ein weiteres harmonisches Zusammentreffen mit dem Chor.

Dessen Leiter Claus Bär versichert, dass auch seine 65 Sängerinnen und Sänger bestrebt seien, die Messe perfekt zu interpretieren und die Kinder zu unterstützen. "Sie stehen im Mittelpunkt", stellt Peter Müller klar. Der 1. Vorsitzende des Kirchenchor-Vereins ist in Gedanken auch schon ein wenig in der Winterzeit, denn an Heiligabend um 23 Uhr überträgt die ARD live aus der Pfarrkirche die Christmette, zelebriert vom Trierer Bischof Ackermann. Drei Tage später bildet das Weihnachtskonzert des Chores den Abschluss des Jahres, in dem der Chor seinen 235. Geburtstag feierte und insgesamt etwa 30 Konzerte gegeben haben wird.

Mit welch hohem Anspruch gearbeitet wird, mag man schon daran erkennen, dass die Stimmbildnerin Barbara Kalicki regelmäßig an Proben teilnimmt, um das Klangbild auch in Nuancen zu verbessern. "Der Chor ist so gut, dass ich schon sehr fein hören muss", lacht die Sängerin und Musikpädagogin aus Überherrn.

Der Püttlinger Förderkreis der Kirchenmusik bemüht sich auch, die Pfarrkirche St. Sebastian als Spielort weiter aufzuwerten und bekannt zu machen. So knüpft man auch entsprechende Kontakte. Wie Vorsitzender Norbert Sperling verriet, stehe er in guten Gesprächen mit dem Saarlouiser Projekt "Klingende Kirche". Hier sei die Überlegung, Chöre und Organisten, die in der Kreisstadt gastierten, auch für ein Engagement im Köllertaler Dom zu gewinnen - und umgekehrt. Das sei aus künstlerischen und ökonomischen Erwägungen überlegenswert. Bei den Musikfestspielen Saar hat sich der Köllertaler Dom als Spielort gewissermaßen schon bekannt gemacht, als der künstlerische Leiter des Festivals, Bernhard Leonardy, am 31. Mai ein Sonderkonzert unter anderem mit Werken von Chopin und Liszt gegeben hatte.

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