Also bauten sie sich ihre eigene Hütte

Püttlingen · Die Edelweißhütte im Jungenwald ist ein „Ort der Kraft“. Seit exakt 40 Jahren bietet sie Naherholung pur. Der Wander- und Unterhaltungsverein Edelweiß Püttlingen feiert den runden Geburtstag doppelt: mit einer Matinée und seinem Pfingstfest.

 Vor 40 Jahren wurde die Edelweißhütte im Jungenwald in Püttlingen errichtet. Unser Bild zeigt die Hütte heute; von links: Roland Eckle, Andreas Becker, Rita und Hermann Bär. Foto: Andreas Engel

Vor 40 Jahren wurde die Edelweißhütte im Jungenwald in Püttlingen errichtet. Unser Bild zeigt die Hütte heute; von links: Roland Eckle, Andreas Becker, Rita und Hermann Bär. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Hermann Bär, heutiger Ehrenvorsitzender im Wander- und Unterhaltungsverein Edelweiß Püttlingen , war dabei. "1975, am Vatertag, haben wir uns mit einer großen Gruppe aufgemacht, den Bollerwagen voll mit Getränken und Verpflegung." An der Elmer Ausflugshütte wollten die Püttlinger zünftig feiern. Pustekuchen! Roland Eckle, heutiger Pressewart, damals noch ein Jugendlicher, schmunzelt: "In Elm war ein großes Fest im Gange, so dass wir auf gar keinen Fall unsere Marschverpflegung auspacken konnten." "Dòò baue ma uns selbschd e Hidd!", verkündete der damalige Edelweiß-Vorsitzende Franz Kinsinger noch im Elmer Wald.

"Ei sicher, das mache ma!", lautete die spontane Reaktion der Teilnehmer. Zuerst musste der damalige Püttlinger Bürgermeister Rudolf Müller überzeugt werden. Dann wurde gerodet, planiert, betoniert, gebaut. Das Technische Hilfswerk stellte ein Stromaggregat hin.

Bauunternehmer Emil Weber organisierte als Vereinsmitglied die schweren Maschinen. Die Edelweißmänner, ob jung, ob alt, plotzten am Bau. Edelweißfrauen kochten die stärkende Hausmannskost. Das eine oder andere Bier soll auch geflossen sein. Es wurde solide gebaut. Andreas Becker, heutiger Vorsitzender des Vereins: "Das Holz unserer Hütte hat bis zum heutigen Tag gehalten." Und manchem Sturm standgehalten, unzähligen Festen sowieso. Schon die Eröffnung der Hütte Ende Oktober 1975 war ein klammes Abenteuer. Bevor die damalige Edelweißkönigin Gerdi Lander das Band (aus Additionsstreifen gefertigt) durchschnippeln konnte, froren sich die Edelweißen die Finger ab.

Fest über Pfingsten

"Bei kaltem Wetter umrahmte das Zupforchester, eingepackt in Mäntel und dicke Jacken, die Einweihungsfeier musikalisch", heißt es in der Chronik. "Anschließend sinn ma ins Gasthaus Mathieu geflüchtet. Dort war Oktoberfeschd und scheen warm", schmunzelt Zeitzeuge Bär. Wie auch immer: Die Orkane Vivien und Wibke, wie auch mancher Vandalismus, haben der Edelweißhütte hier und da geschadet. Doch dank der jahrzehntelangen ehrenamtlichen Arbeit vieler Helfer, allen voran die Hüttenwarte Ferdi Pabst, Reinhold Sinnwell und Rita Bär, blieb das Refugium im Püttlinger Jungenwald stets in ansehnlichem Zustand.

Der Edelweißverein Püttlingen feiert, seit Bestehen der Hütte, jährlich sein mehrtägiges Pfingstfest mit hohen Besucherzahlen. Die Freiwillige Feuerwehr Püttlingen bietet seinem Nachwuchs hier Sommer für Sommer ein Zeltlager. Der "Hinterwald Braintrust" veranstaltet seit vielen Jahren sein "Musikfestival im Hinterwald". Außerdem kann man die Edelweißhütte auch für private Anlässe oder Firmenfeiern mieten. Auskunft hierzu bei Hüttenwartin Rita Bär unter Telefon (0 68 98) 6 70 00.

Gefeiert wird am Sonntag, 3. Mai, mit einer Matinée im Pfarrheim St. Sebastian, Völklinger Straße in Püttlingen . "Und natürlich mit unserem beliebten Pfingstfest an drei Tagen. Höhepunkt ist ein Auftritt der legendären Püttlinger Band Blackbirds, die in diesem Jahr Jubiläum hat, ihr 50-jähriges Bestehen feiert", kündigt Vorsitzender Becker an.

edelweiss-puettlingen.de

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Auf einen BlickMusikalische Matinee des Wander- und Unterhaltungsvereins Edelweiß: Sonntag, 3. Mai, 11 Uhr, im Pfarrheim St. Sebastian. Mitwirkende sind das Jugendorchester und das Zupforchester des Vereins mit Solisten, sowie als Gäste Judith Gelz und Leonard Bachmann an Klavier und Trompete. Der Wander- und Unterhaltungsverein Edelweiß Püttlingen hat rund 450 Mitglieder. Geboten werden Ausflüge, Tagesfahrten, Wanderungen, Konzerte mit dem eigenen Zupforchester sowie eine Kappensitzung. et

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