Abschied von Schwester Hildegard

Püttlingen. Wer einen Sitzplatz in der Klosterkirche von Heilig Kreuz oder einen guten Parkplatz am Geistlichen Zentrum des Dekanates haben wollte, der musste früh dran sein, gestern Morgen in Püttlingen

Püttlingen. Wer einen Sitzplatz in der Klosterkirche von Heilig Kreuz oder einen guten Parkplatz am Geistlichen Zentrum des Dekanates haben wollte, der musste früh dran sein, gestern Morgen in Püttlingen. Die Anteilnahme bei der Beerdigung von Schwester Hildegard Kosorz war nämlich außergewöhnlich groß - eben entsprechend der Beliebtheit, die die Priorin und Noviziatsleiterin (1971 bis 1994) genossen hatte. "Liebenswürdigkeit, Spontaneität und Begeisterungsfähigkeit kennzeichnen zutiefst das Wesen unserer lieben verstorbenen Schwester Hildegard", verneigte sich Oberin Schwester Pia in ihrer kurzen und eindringlichen Rede und bedankte sich für die Treue zum Orden und das pflichterfüllte Leben. Sr. Hildegard habe ihre vielen Begabungen stets ganz in den Dienst der Gemeinschaft gestellt, auch als Theologin und Organistin. Ihrer Dynamik, Entschlossenheit und Offenheit für das Neue sei es zu verdanken, dass sich das Kloster im Lauf der Jahre immer mehr öffnete. Alle wichtigen Feste und Feiern seien von Sr. Hildegard vorbereitet worden und hätten immer Eindruck hinterlassen, rief Schwester Pia in Erinnerung, und in der proppenvollen Kirche wurde still genickt.Im August 2008 war Schwester Hildegard das Püttlinger Ankerkreuz in Gold verliehen worden, die höchste Auszeichnung, die die Stadt an ihre Bürger für deren gemeinnütziges Wirken vergibt. Was Alt-Bürgermeister Rudolf Müller damals bei der Verleihung gesagt hatte, wurde im Gottesdienst gern wiederholt, dass nämlich Schwester Hildegard die Menschen durch ihre "gewinnende Ausstrahlung" begeistert habe. So sei der Besucher immer mit einem strahlenden Lächeln, offenen Armen und einem unüberhörbaren "Grüß Gott!" empfangen worden.

Unter den Trauergästen war auch der amtierende Bürgermeister Martin Speicher. Er würdigte die "menschenfreundliche Art von Schwester Hildegard, die unzähligen Menschen in schwierigen Lebenssituationen Trost und Hilfe gewesen" sei und die das Kloster mit charismatischem Geschick geleitet habe. Die Stadt Püttlingen verabschiedete ihre geschätzte Bürgerin mit einem Kranz aus weißen Margeriten und roten Nelken. > Weiterer Bericht: Seite B 1

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort