Büffelfest 5000 Gäste: Besucherrekord beim Büffelfest

Püttlingen · Erstmals gab’s auch Kutschfahrten mit Glanrindern und eine Ausstellung über bedrohte Haustierrassen.

 Während des Büffelfestes konnten Kinder in einer von zwei Glanrind-Kühen gezogenen Kutsche durch die Köllertal-Aue fahren.

Während des Büffelfestes konnten Kinder in einer von zwei Glanrind-Kühen gezogenen Kutsche durch die Köllertal-Aue fahren.

Foto: BeckerBredel

Das sechste Püttlinger Büffelfest am Fest Fronleichnam hatte Rekordbesuch, traumhaftes Wetter, tierische Hingucker wie nie zuvor und zwei gehörnte Hauptstars aus dem Westerwald, die als Kutschen-Zugtiere im Einsatz waren – mit den notwendigen Arbeitspausen. Die zwei Glanrinderkühe Fiona (die Mutter) und Franzi (die Tochter) brauchen auch im Köllertal ihr Mittagspäuschen plus frisches Futter für ihre vier Mägen. Ungeduldig erwartet von hunderten Kindern, spannt Axel Göbel gegen 15 Uhr dann Fiona & Franzi vor seinen himmelblauen Ackerwagen mit drei Sitzbänken. Joch angelegt, Wagscheit verzurrt, Deichsel gerichtet, Hut gerichtet, mit der Peitsche geknallt, und los geht die gemächliche Reise mit zwei Pferde-, pardon Kuhstärken, einmal rund ums Köllerpädsche. Der Fachmann spricht von Doppelgenickjochanspannung.

Schwieriges Wort, für die Kinder wird die Sache leicht. Denn nur sie dürfen, gegen eine Spende von einem Euro, auf das urige Gefährt. Die Eltern fotografieren das Ereignis. Oder zücken ihre Smartphones vor zierlichen Skudde-Schafen, braunen Bergziegen oder putzigen Warzenenten.

Der hochgewachsene Italienerhahn debattiert unentwegt mit dem schweren Brakelhahn. „Jetzt mischt sich noch der Vorwerkhahn ein, allerdings etwas zaghaft“, schmunzelt Michael Munzinger. Das Gegackel wird, zur Freude der Menschen vor den Gehegen, heftiger, hört sich aber immer nur nach „Kikeri“ an.

Was haben sich die Büffelfest-Betreiber, 80 freiwillige Helfer um Organisator Werner Telke, Mühe gegeben, den Tag zu einem schönen Ereignis werden zu lassen. Mit ins Boot – oder besser gesagt, mit ins „Köllerpädsche“ geholt haben sie sich die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, den Natur- und Vogelschutzverein Köllertal, den Regionalverband Saarbrücken, den Obst- und Gartenbauverein sowie den Turnverein Köllerbach, ebenso den „Runden Tisch Landschaft“ der Stadt Püttlingen und die erwähnten Glanrinderfreunde aus dem Westerwald. Hoffentlich keinen vergessen!

Das Büffelfest schlug jedenfalls alle bisherigen Rekorde. „Waren letztes Jahr etwa 3000 Besucher da, können wir in diesem Jahr von weit mehr ausgehen“, bilanziert bereits früh der Püttlinger Beigeordneter Jürgen Detzler. Inzwischen, so Detzler, weiden entlang des Köllerbachs neun Wasserbüffel, drei Konikpferde, drei Waldschafe sowie drei schottische Hochland- und acht ungarische Steppenrinder. Sie erheischen nicht nur die Aufmerksamkeit vieler Spaziergänger, sondern sorgen auch unermüdlich dafür, dass die Köllertalaue nicht verbuscht. „Denn“, so Detzler, „damit schaffen die Tiere offene Lagen in der Auenlandschaft, eine wichtige Voraussetzung zum Erhalt vieler anderer Tier- und Pflanzenarten.“ Die erwähnten naturschutztreibenden Vereine boten den – grob geschätzt – 5000 Besuchern Speis und Trank bis zu den erstmals angebotenen Büffelfrikadellen aus eigener Produktion, darüber hinaus aber auch viele Infos zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

 Esther und Sebastian Gratz mit einem Skudde-Lämmchen.

Esther und Sebastian Gratz mit einem Skudde-Lämmchen.

Foto: BeckerBredel
 Annika Obalski mit einem seltenen Marder-Kaninchen.

Annika Obalski mit einem seltenen Marder-Kaninchen.

Foto: BeckerBredel

Erstmals tat sich auch die neu gegründete Naturschutzjugend Köllertal (Naju) um Alexandra Geier, Susanne Rieke und weitere Helferinnen mit einer „Büffelfest-Rallye“ hervor; künftig will die neue Naju-Ortsgruppe monatliche Treffen für naturbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen sechs und zwölf Jahren anbieten. Matthias Perius war aus Tholey-Hasborn angereist., wurde auf das Büffelfest durch einen Aushang an seinem Arbeitsplatz, den Fordwerken Saarlouis, aufmerksam. Perius resümiert: „Ein wunderbares Fest, auch dank des schönen Wetters, in einem tollen Ambiente, mit ganz vielen Informationen und einem gelungenen Unterhaltungsprogramm speziell für die Kinder.“

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