Festival-Bilanz 48 Rocco-Fans kommen in die Klinik
Püttlingen · Festival-Bilanz: Raubüberfall, Betrug, Körperverletzung, dazu 34 Strafanzeigen wegen Geldbörsen- und Handydiebstahl.
Sandra Grochowski aus Dresden ist wieder abgereist. Sie erlebte auf den Sauwasen ihr 100. Donots-Konzert und feierte ihr persönliches Jubiläum, seit sie ihrer Lieblingsband bundesweit nachreist. Für das Rocco del Schlacko war es aber auch ein runder Geburtstag, seit 20 Jahren verwandelt Veranstalter Thilo Ziegler Püttlingen zu einem Treffpunkt der Musikszene.
Samstag endeten die drei Festivaltage, Sonntagfrüh wurde Bilanz gezogen: Horst-Peter Schäfer, Leiter der Polizeiinspektion Köllertal, berichtete von 34 Strafanzeigen wegen Geldbörsen- und Handydiebstahl: „Da kommen aber sicher noch einige dazu, weil viele erst abreisen und zu Hause zur Polizei gehen.“ Dreimal seien Autokennzeichen geklaut worden, drei Quads seien beschädigt und in mehreren Fällen Verkehrszeichen und Warnbaken gestohlen worden. „Ein hochwertiger BMW X6 wurde gestohlen, das war das gravierendste Eigentumsdelikt“, sagte Schäfer. Die Festivalwache habe auch vier Körperverletzungen, einen Raubüberfall (Handydiebstahl unter Drohung mit einem Messer) und drei Fälle von Betrug aufgenommen. Bei den Betrugsfällen handele es sich um den Versuch, gefälschte Wertmarken für Getränke und Essen loszuwerden.
Bei 36 Verkehrsbehinderungen habe man zweimal den Abschleppdienst gerufen, acht Randalierer hätten Platzverweis bekommen. Trotzdem sei das Einsatzaufkommen bei einem Festival mit 24 000 Besuchern nicht alarmierend. So sieht das auch der Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher: „Die Gesamtbilanz ist äußerst positiv. Die Jugend feiert diszipliniert und beeindruckt uns immer wieder. Natürlich bleibt Müll zurück, aber Ende nächster Woche ist das alles weg. Der Veranstalter kümmert sich vorbildlich darum.“
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) registrierte rund 800 medizinische Behandlungen. Überwiegend seien chirurgisch-orthopädische Verletzungen zu versorgen gewesen, sagte Einsatzleiter Dirk Schmidt. 48 Personen seien in Kliniken gebracht worden. Damit lägen die Einsatzzahlen auf Vorjahresniveau, besonders schwere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Betrübt sei man nur über drei verletzte DRK-Helfer während des Sturms am Donnerstag. Da sei ein Zelt verweht worden, auch Sachschaden sei dem DRK entstanden. „Wir hatten ruhige Einsatztage. Die Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen war vorbildlich“, lobte Schmidt. So habe die Feuerwehr Ludweiler für die Helfer gekocht.