Das Festival Primeurs macht Theaternarren froh Primeurs macht Theaterfreunde froh

Saarbrücken · Heute startet Primeurs, das Festival für aktuelle Theatertexte aus dem französischsprachigen Raum.

 Die Schauspielerin Tatja Seibt in Aktion beim Live Hörspiel im letzten Jahr. Die Produktion   „Schwanengesänge“ von Fabrice Melquiot gewann den Autorenpreis bei Primeurs.

Die Schauspielerin Tatja Seibt in Aktion beim Live Hörspiel im letzten Jahr. Die Produktion   „Schwanengesänge“ von Fabrice Melquiot gewann den Autorenpreis bei Primeurs.

Foto: Oliver Dietze

Es ist ein Kleinod unter den saarländischen Festivals und hat sich in elf Jahren einen festen Platz in den Herzen der theaterbegeisterten Menschen erarbeitet. Jedes Jahr im November kommen junge Theaterautorinnen und -autoren aus Frankreich, Kanada und anderen Teilen der französischsprachigen Welt nach Saarbrücken, um hier beim Primeurs Festival ihre Stücke zu präsentieren. Eine Jury vergibt dazu einen mit 3000 Euro dotierten Autorenpreis.

Es ist eine außergewöhnliche Möglichkeit, in wenigen Tagen zu erleben, welche Themen junge Autoren in anderen Ländern bewegen, auch was gerade auf dortigen Bühnen aktuell ist. Die Theatertexte werden zumeist extra für dieses Festival ins Deutsche übersetzt – was nicht nur fürs Publikum eine Erleichterung ist, sondern die neuen Stücke auch für andere deutsche Bühnen interessant macht.

Die Bedeutung, die Übersetzer gerade für literarische Texte haben, die man ja  nicht einfach Wort für Wort übertragen kann,  würdigt das Festival deshalb auch mit einem erstmals ausgelobten Übersetzerpreis, dotiert mit 1000 Euro.

Das Primeurs Festival eröffnet  (nach einem Prolog gestern Abend im Forbacher Le Carreau) heute Abend in der Alten Feuerwache in Saarbrücken. Sechs Autorinnen und Autoren präsentieren wieder ihre Stücke. Es gibt szenische Lesungen und Werkstatt-Inszenierungen der Texte mit Schauspielern des Staatstheaters, anschließende Diskussionen, eine Abschlussparty und eine Übersetzerwerkstatt.

Zum offiziellen Festivalauftakt gibt es heute Abend wieder das sogenannte Live-Hörspiel. Hier wird ein ausgewähltes Stück vor Publikum fürs Radio inszeniert (und auch gleich gesendet) – mit Geräuschen und allem Drum und Dran. Das macht unter anderem deshalb Sinn, weil die Hörspielredaktion des Saarländischen Rundfunks ein starker Partner des Saarländischen Staatstheaters bei diesem Festival ist. Live-Hörspiel ist diesmal das Stück „Les haut-parleurs“  (deutscher Titel: Schwingungen) von Sébastien David  aus Montréal, übersetzt von Frank Weigand.

In den folgenden Tagen kann man in der Alten Feuerwache Theatertexte von Wajdi Mouawad, Emmanuelle Destremau,  Aiat Fayez, Marie Henry und Camille de Toledo kennenlernen. Im Rahmenprogramm gibt es einen Übersetzer-Workshop in der Sparte 4 in der Eisenbahnstraße und ein Konzert der Pariser Band  Ruppert Pupkin ebenda.

Wer sich für Theater, Theatertexte und aktuelle literarische Produkte interessiert, hat bis am Sonntag also viel zu tun.

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