Saarbrücker Experte erklärt Polyneuropathie beginnt mit Kribbeln und kann zu Lähmungen führen – was man dagegen tun kann

Saarbrücken · Es beginnt meist in den Zehen. Viele Betroffene ignorierten anfangs die Symptome, sagt Frank Maier, Neurologe am Caritas-Klinikum Saarbrücken. Doch die Polyneuropathie ist eine weit verbreitete Nervenkrankheit, die man erst nehmen sollte.

 Frank Maier, der Chefarzt der Neurologie am Caritas-Klinikum Saarbrücken, misst bei Neuropathie-Patientin Silke Bold die Leitgeschwindigkeit der Nerven in den Beinen. Geschädigte Nerven leiten Signale nur noch langsam weiter oder sterben ganz ab. Foto: cts/Nele Scharfenberg

Frank Maier, der Chefarzt der Neurologie am Caritas-Klinikum Saarbrücken, misst bei Neuropathie-Patientin Silke Bold die Leitgeschwindigkeit der Nerven in den Beinen. Geschädigte Nerven leiten Signale nur noch langsam weiter oder sterben ganz ab. Foto: cts/Nele Scharfenberg

„Es beginnt mit einem Kribbeln in den Zehen, dann kommt es zu Gefühlsstörungen in den Füßen, zu Kälte- und Taubheitsgefühlen. Schließlich sind die Nerven in den Füßen so stark angegriffen, dass betroffene Menschen den Boden nicht mehr spüren. Vor allem nachts in der Dunkelheit kann das zum Problem werden. Die Sturzgefahr wächst.“ Was Frank Maier, der Chefarzt der Neurologie am Caritas-Klinikum St. Theresia in Saarbrücken, hier beschreibt, sind die Symptome einer Nervenschädigung, Polyneuropathie („Viel-Nerv-Krankheit“) genannt. Oft breitet sich die Krankheit weiter aus: auf die Unterschenkel, die Knie, die Fingerspitzen, Hände, Arme, selten bis zu Schultern und das Becken. „Lange, dünne Nerven, zum Beispiel in den Beinen, sind anfälliger für Schädigungen und deshalb früh betroffen“, sagt Maier.