„Das Fest der Liebe ist auch das Fest der Diebe“ 2020 mehr als 400 Taschendiebstähle: Polizei Saarbrücken gibt Tipps für sicheren Weihnachtseinkauf

Saarbrücken · Am Montag startet die Saarbrücker Polizei ihre „Aktion sicherer Weihnachtseinkauf“. Vor allem Taschendiebe haben die Beamten im Blick.

 Taschendiebstahl ist beim Weihnachtseinkauf ein Problem.

Taschendiebstahl ist beim Weihnachtseinkauf ein Problem.

Foto: picture alliance / dpa/Achim Scheidemann

Man sollte sich beim Weihnachtseinkauf nicht von Fremden ansprechen lassen – es sei denn, sie tragen eine Polizeiuniform. Das rät Helmut Berg Menschen, die in den kommenden Wochen in der Saarbrücker Innenstadt unterwegs sind. Helmut Berg ist Polizeihauptkommissar und in der Inspektion Saarbrücken-Stadt und dort zuständig für die „Aktion sicherer Weihnachtseinkauf“: Ziel dieser Aktion ist es vor allem, Taschendiebstahl zu verhindern. „Das Fest der Liebe ist auch das Fest der Diebe“, sagt Berg.

„Menschen in ein Gespräch zu verwickeln“, erklärt Helmut Berg, sei eine der Methoden, mit denen sich Taschendiebe an ihre Opfer ranmachen. So zu tun, als wolle man jemandem einfach so eine Rose schenken, sei eine andere Methode. Und dann gebe es da noch die Diebe, die Passanten anrempeln. Wenn die Diebe damit erfolgreich sind, ist anschließend der Geldbeutel weg oder das Handy.

Mehr als 400 Taschendiebstähle allein in Saarbrücken

423 der im vergangenen Jahr im Saarland von der Polizei registrierten 1432 Taschendiebstähle wurden in der Saarbrücker Innenstadt verzeichnet, sagt Berg. Die Zahl sei zwar nun um über ein Viertel zurückgegangenen. Aber das bedeute nicht, dass die Gefahr vorbei ist. Die Polizei geht davon aus, dass die sinkende Zahl mit der Pandemie zu tun hat. Es waren einfach nicht so viele Menschen unterwegs wie sonst. Und es gab weniger Gedränge, das es den Dieben leichter macht. Ob viele oder wenige Taschendiebstähle, eins der Probleme ist, dass die allerwenigsten aufgeklärt werden. 2,6 Prozent beträgt in der Saarbrücker Innenstadt die Aufklärungsquote. Das bedeutet, nicht mal jeder 30. Taschendiebstahl wird aufgeklärt.

Umso wichtiger sei es, dass Menschen auf sich und auf andere achtgeben, sagt Helmut Berg. Das bedeutet: Man soll nur das Nötigste an Bargeld und Kreditkarten dabei haben und Geld und Karten „am Körper verteilt“ mit sich führen und nicht alles im Geldbeutel bündeln. Taschen sollte man mit der Verschlussseite zum Körper tragen und immer geschlossen halten.

Flugblatt mit Tipps gegen Taschendiebe

Diese und andere Tipps verteilt die Polizei in den kommenden Tagen als Flugblatt in der Saarbahn, am 12. Dezember an einem Stand in der Bahnhofstraße und am 28. November im Weihnachtsdorf im Deutsch-Französischen Garten. An den Infoständen werden von der Polizei ausgebildete Senioren-Sicherheitsberater auch zu anderen Themen informieren. Zum Beispiel darüber, wie man sich vor Betrug an der Haustür oder am Telefon schützt. Außerdem werden Experten der Polizei zeigen, wie man sein Haus oder seine Wohnung einbruchsicher macht.

Zwischen Montag und dem 23. Dezember würden verstärkt Streifen der Polizei in der ganzen Innenstadt unterwegs sein, kündigt Jens Geyer, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt, an. Die Streifen werden durch Beamtinnen und Beamte der Gendarmerie Forbach und der Police National aus Saargemünd verstärkt. Dadurch können zum einen „Sprachbarrieren abgebaut werden“, weil ja doch viele der Menschen, die in der Innenstadt unterwegs sind, aus Frankreich zum Einkaufen nach Saarbrücken kommen. Zum anderen wachse auch das Vertrauen in die Sicherheitslage, wenn man bekannte Uniformen sieht.

Polizei zeigt Präsenz

Gefühl sei in Zusammenhang mit Sicherheit eh ein wichtiger Faktor, sagt Geyer. Auch deshalb zeige die Polizei Präsenz, wobei hinter den Kolleginnen und Kollegen auf der Straße das ganze Team der Polizeiinspektion stehe, versichert Geyer. Das heißt: Im Ernstfall sind schnell viele Polizistinnen und Polizisten vor Ort, auch solche in Zivil.

Wenn es zu Taschendiebstählen kommt, sei es wichtig, dass es Zeugen gibt, sagt Helmut Berg. Betroffene sollten daher nicht nur sich selbst im Blick haben. Die Polizei hat auch ein Bürgertelefon einrichtet. Es sei nämlich auch wichtig, einen Taschendiebstahl möglichst schnell zu melden. Und auch gestohlene Bankkarten schnell sperren zu lassen. Auch dazu hat die Polizei Infomaterial im Angebot.

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