Viele Händler bieten einen Lieferservice Ostergeschenke aus dem Laden nebenan auch in Corona-Zeiten

Saarbrücken · Die Geschäfte sind geschlossen, aber einige Händler im Saarland trotzen der Krise und bringen Präsente nach Hause.

 Viele Bäckereien und Konditoreien liefern süße Leckereien wie Osterhasen nach Hause.

Viele Bäckereien und Konditoreien liefern süße Leckereien wie Osterhasen nach Hause.

Foto: Patrick Pleul

Ostern wird dieses Jahr wohl nicht so gefeiert wie man es kennt. Die Kirchen bleiben leer. Gottesdienste werden von Geistlichen alleine in den Gotteshäusern abgehalten und in einigen Fällen im Internet und Radio übertragen. Die Ostereiersuche spielt sich nur im eigenen Garten ab, falls ein solcher vorhanden, oder in den eigenen vier Wänden.

Auch wenn die Corona-Pandemie zwingt, Abstand zu halten, zumindest auf Ostergrüße und – geschenke muss man nicht verzichten. Die Geschäfte in der Stadt und im Ort sind zwar geschlossen. Doch ein Anruf beim Händler nebenan und ein Blick auf dessen Internetseite lohnt sich. Viele bieten jetzt einen Lieferservice an. Nach einer Bestellung per Telefon oder Email werden die Geschenke direkt an die Haustür gebracht.

Wer schon ganz viereckige Augen vom vielen Fernsehen hat, der freut sich über neuen Lesestoff. Es müssen nicht immer die großen Internetanbieter sein. Das Team von „Bücher König“ in Neunkirchen etwa liefert kostenlos im Stadtgebiet und der näheren Umgebung. Lieferungen zu weiter entfernten Haushalten kommen per Post, erklärt Maurice Prüm von Bücher König. Die Nachfrage sei sehr groß. In dieser Krisen-Zeit freut sich das Team darüber „natürlich sehr“. „Bei uns läuft es mehr als gut“, sagt auch Frank Peters vom „Buchladen“ im Saarbrücker Nauwieser Viertel. Die Bücher können auch montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr im Hof des Ladens abgeholt werden, erklärt Peters. Mehr zur Lage der Buchhändler im Saarland auf Seite B 4.

Kinder freuen sich, klar, am meisten über Spielzeug. Ob Brettspiele, Holzspielzeug, Plüschtiere oder Bastelsets. Das Team von „spielbar“ in Saarbrücken liefert im Stadtgebiet nach Hause. Pakete kommen auch mit der Post. Für Beratungen stehen Vanessa Drumm-Merziger und Nicole Hager in der Karwoche telefonisch an diesem Mittwoch von 14 bis 16 Uhr zur Verfügung. Geliefert wird zu einem festen Termin zwischen zehn und 18 Uhr am Gründonnerstag. „Wir haben aber eine Spielregel: Der Mindestbestellwert beträgt 30 Euro“, sagt Hager. Nach Absprache können Bestellungen (auch unter 30 Euro) vor dem Laden abgeholt werden.

Auch das „Wunderkind“ in Heusweiler liefert, sagt Inhaberin Henrike Krauß. „Wir haben ein Liefergebiet festgelegt, das für uns zur Zeit steuerbar ist.“ In Heusweiler, Riegelsberg, Püttlingen, Landsweiler und Saarwellingen erfolgt die Lieferung direkt an die Haustür. Bestellungen an weiter entfernte Ziele kommen mit der Post. Egal ob Haus-
türlieferung oder Postversand, „die Pauschale beträgt drei Euro“. Bestellt man bis zwölf Uhr, „liefern wir noch am selben Tag“. Das Angebot werde schon seit einigen Tagen sehr gut angenommen. „Nicht nur Stammkunden, auch viele neue Kunden rufen bei uns an.“

Frühling ohne Blumen? Undenkbar. Und gerade an Ostern erfreut die Blütenpracht das Auge. „Fast alles ist möglich“, sagt Manuela Keller vom „Stilwerk“ in St. Ingbert. „Damit die Blumen auch schön frisch sind, haben wir uns entschlossen, donnerstags und freitags auszuliefern.“ Wegen der Feiertage sogar am Ostersamstag. Bestellungen werden bis Mittwoch angenommen. Was besonders gut angenommen werde, ist das Blumen-Abo, das wöchentlich verlängert werden kann. Dabei wird ein „Blumenstrauß in einer gewählten Preiskategorie von 15, 20 oder 25 Euro zusammengestellt und nach Hause geliefert“, erklärt Keller.

Jutta Faust von der „Floralen Werkstatt“ in Lisdorf bietet hingegen keinen Bringdienst an. Für sie hat sich aber das „Abholen auf dem Parkplatz“ bewährt. Zu einer bestimmten Uhrzeit stellt Faust die Blumen auf einen Tisch auf dem Parkplatz. Die Kunden legen das Geld in einen angehefteten Umschlag und werfen diesen dann in den Briefkasten des Ladens. „Das klappt ganz gut und ich bin froh, dass ich in dieser Zeit überhaupt was machen kann.“

Was an Ostern auf gar keinen Fall fehlen darf: Schokohasen, Pralinen und Co. Bäckereien und Konditoreien dürfen zwar ihre Verkaufsstellen öffnen. Wer nicht raus kann oder darf, dem liefern viele die süßen Grüße auch nach Hause. Die Konditorei Resch in Eppelborn etwa bringt die Köstlichkeiten direkt an die Haustür, sagt Barbara Resch. Bislang laufe das Angebot aber „noch mäßig“.

„Liebe Kundinnen, liebe Kunden aus gegebenem Anlass, bieten wir Ihnen unseren Lieferservice an“, heißt es auch auf der Internetseite des Café Lolo in Saarbrücken. Anbei eine dreiseitige Liste mit Leckereien, aus denen man wählen kann. Bezahlt wird per Vorkasse oder direkt an der Haustür mittels kleiner Geldkörbe, erklärt Inhaber Andreas Dausend. „Das wird sehr gut angenommen. Die Kunden sind dankbar, dass wir ihnen die Produkte bringen.“

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