Kommentar Saar-Regierung im Team Vorsicht

Das Saarland galt zuletzt als forsch bei der Corona-Lockerung. Das das ein oberflächlicher Eindruck war, zeigt sich jetzt.

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Diesmal wird kein Politiker oder Talk-Show-Gastgeber Sodom und Gomorra wittern – wie im März, als in Berlin die (verkürzten) Berichte über das Saarland-Modell des Öffnens mit Tests aufschlugen. Wenn, was Anke Rehlinger für die SPD beklagte, das Konzept damals von der Staatskanzlei zu euphorisch kommuniziert wurde, so war davon an diesem Freitag nun nichts zu spüren. Auch Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bewegt sich derzeit rhetorisch im Team Vorsicht. Die Öffnungsschritte, die beide für die Zeit nach Pfingsten in Aussicht stellten, bleiben denn auch hinter dem zurück, was anderswo gilt. Mancher Saarländer wird enttäuscht sein, dass er in den Pfingstferien im Freibad frösteln darf, Hotels aber erst danach öffnen. Da ist Markus Söder in Bayern lockerer.

Hans und Rehlinger nutzen die Gestaltungsfreiheit nach dem weitgehendem Auslaufen der Bundesnotbremse also mit Bedacht. Das macht derzeit Sinn, weil abzuwarten ist, wie sich die Rückkehr zum Saarland-Modell im Land auswirkt – und weil die Schulöffnung Priorität haben muss. Doch klar ist: Sehr bald brauchen auch Veranstalter und der Breitensport eine konkretere Perspektive – testbasiere Öffnung geht auch da.

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