Schätze vom Speicher Uwe Conradt braucht ein Pferd

Manchmal weiß man nicht, was für Schätze man hat. Das merkt man erst, wenn man anfängt, den Speicher zu entrümpeln. Da tauchen längst vergessene Bücher auf.

 Jörg Wingertszahn

Jörg Wingertszahn

Foto: SZ/Robby Lorenz

Das Geheimnis der gefiederten Schlange werde ich wohl nicht mehr ergründen. So zumindest lautet der Titel eines meiner Kinderbücher, das mir beim Stöbern auf dem Speicher in einem Karton begegnet ist. Das Buch habe ich damals nicht gelesen. Und auch neulich hat es mich nicht zum Lesen gereizt. Muss wohl eine Wildwestgeschichte gewesen sein, auf dem Titel war ein Indianer mit Federschmuck abgebildet. Sei’s drum. Dafür habe ich voller Begeisterung wieder die Abenteuer des Roten Korsaren gelesen. Ein Comicbuch aus den 70er Jahren, wie es sie heute nicht mehr gibt. Ein Hardcover, dessen leuchtende Farben einem im trüben Licht auf dem Speicher sofort ins Auge springen. Wild und stürmisch ist er, der Rote Korsar. Bis heute. Seinen Namen verdankt er seinem feuerroten Vollbart, der zerzaust im Wind weht, während er mit ausgestrecktem Arm einen Krummsäbel gen Himmel reckt. Dazu ein schwarzer Dreispitz auf dem Kopf und eine schwarze Augenklappe über dem linken Auge. Furcht einflößender geht nicht.