SZ-Serie „Was macht eigentlich...?“ Nimsgern produziert Hallervorden-Album

Saarbrücken · Der gebürtige Saarbrücker Frank Nimsgern komponiert und produziert aktuell ein Album des berühmten deutschen Komikers Dieter Hallervorden, das noch vor Weihnachten auf den Markt kommen soll. Aber das ist bei Weitem nicht sein einziges Projekt.

 Dieter Hallervorden und der Saarbrücker Komponist und Produzent Frank Nimsgern.

Dieter Hallervorden und der Saarbrücker Komponist und Produzent Frank Nimsgern.

Foto: Halliwood Berlin

Kult-Komiker Dieter „Didi“ Hallervorden bringt mit 85 Jahren sein erstes Musikalbum heraus – und ein Saarbrücker mischt kräftig mit: Frank Nimsgern übernimmt die Komposition und Produktion bei dem Projekt „80+“ des vielseitigen Künstlers, der auch Charakter-Darsteller und Theater-Intendant ist. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagt Nimsgern. Das Ergebnis werde viele in mehrfacher Hinsicht überraschen, meint er. Zu einem musikalisch, denn statt „Nonstop-Nonsens“-Titeln seien auf dem Tonträger R’n’B- und Rock-Songs zu finden.

Die Lieder handeln von Stationen aus dem bewegten Leben des vielseitigen Künstlers und seien „wie ein Hallervorden-Tagebuch“. Die Texte stammen von Thomas Schmidt-Ott, Programm-Direktor eines Kreuzfahrt-Unternehmens. Mit ihm verbindet Nimsgern eine langjährige Zusammenarbeit. Neben der Musik und den Texten würden vermutlich auch die Videos zu den Songs, die an „spektakulären Orten“ gedreht werden, viele überraschen, ergänzt der Komponist. Die erste Single-Auskopplung ist für September geplant, das komplette Werk soll dann vor Weihnachten folgen.

Die Pandemie hatte die Pläne von Nimsgern in den vergangenen Monaten kräftig durcheinandergewirbelt. Über 50 Theater-Vorstellungen seiner Stücke, darunter auch das Musical „Der Mann mit dem Lachen“ an der Staatsoperette Dresden, oder sein „Der Ring“ am Deutschen Theater München, zu dem er die Musik geschrieben hat, sind ausgefallen.

Doch nun geht es für ihn Schlag auf Schlag. Das Projekt „80+“ ist nur eines von vielen, an denen der mehrfache Musical-Award-Gewinner  momentan arbeitet. So hat er 2022 gleich mehrere Musical-Produktionen am Start: Ab 24. März werde endlich wieder sein Werk „Der Ring“ aufgeführt, freut er sich. Nach einer zweiwöchigen Spielzeit am Festspielhaus Neuschwanstein folgt vom 13. bis 17. April ein Gastspiel am Deutschen Theater in München. Am 2. April feiert zudem die Musical-Oper von Frank Nimsgern und Thomas Münstermann um den württembergischen Maler Jörg Ratgeb im Theater Pforzheim ihre Premiere.

Auch das neue Nimsgern-Musical „Jack The Ripper“ soll 2022 auf die Bühne kommen. Die Premiere des Werkes über die blutrünstige Mordserie in London ist für 7. Mai im Theater Hof geplant. Corona-bedingt habe er das Stück „so detailliert wie noch nie“ vorbereiten können, sagt der Musiker. Zudem sei der Cast sehr prominent besetzt, und es werde ein Album inklusive einer Erzähl-CD zu dem Musical geben. Auch diesen Teil übernehme eine bekannte Stimme. Anschließend soll das Stück an weitere Theater gehen. Viele seiner saarländischen Fans hoffen sicher auch darauf, dass „Jack the Ripper“ in die Region kommt.

Zudem hat Nimsgern für ein weiteres Musical die Arrangements geschrieben: „Zeppelin“ von Starkomponist Ralph Siegel, der der saarländischen Sängerin Nicole 1982 zu ihrem Sieg beim „Eurovision Song Contest“ verhalf. Eigentlich sollte das Luftschiff-Opus bereits Ende 2020 im Füssener Festspielhaus abheben, doch nun wurde die Premiere coronabedingt erneut auf Mitte Oktober verschoben. Seine Arbeit für dieses Projekt sei aber bereits abgeschlossen, erklärt Nimsgern.

Die neue Song-Ballett-Revue „Freedom“ mit den Hits von George Michael, für die Nimsgern die musikalischen Arrangements geschrieben hat, feierte dagegen bereits im Juni ihre Premiere am Theater Pforzheim. Zwar zunächst „nur“ in einer kleinen Open-Air-Version, aber ab Oktober seien dann weitere Shows in dem Haus geplant.

Auch im Saarland hat der vielseitige Künstler ein neues Projekt: Für die Saarbrücker Sängerin und zweifache Finalistin der RTL-Castingshow „Das Supertalent“, Vanessa Calcagno, produziert er Songs. Zu dem Lied „Frei wie der Wind“ haben die beiden bereits ein Video im Saarländischen Staatstheater gedreht.

„Last but not least“ unterstützt Nimsgern mit weiteren Prominenten, darunter Sandy Mölling von den „No Angels“, das Kinderhospiz „Regenbogenland“ in Düsseldorf. Unter anderem sammelte er mit einem Benefiz-Konzert im Internet Spenden für die Einrichtung. „Es ist uns ganz wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass es in der Corona-Zeit auch noch andere Notstände gibt“, erklärt Nimsgern.

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