Die Schoenen: Neues Programm der Chansonband Nichts geht mehr, aber alles geht weiter

Saarbrücken · Sie gehören zu den erfolgreichsten Formationen im Land: Am Freitag bringen „Die Schoenen“ ein neues Programm auf die Bühne.

 Vincenzo Carduccio (Akkordeon), Alexander Huber (Schlagzeug), Jörg Jenner (Bass) und Endi Caspar (Gitarre) begleiten Anne Schoenen.

Vincenzo Carduccio (Akkordeon), Alexander Huber (Schlagzeug), Jörg Jenner (Bass) und Endi Caspar (Gitarre) begleiten Anne Schoenen.

Foto: Markus Jungen

„Ich weiß nicht warum, aber mir wurde der Gesang schon in die Wiege gelegt“, erzählt Anne Schoenen, stimmgewaltige und charismatische Sängerin der saarländischen Chansonband „Die Schoenen“, deren neues Programm am Freitag Premiere feiert. „Es gibt noch eine Tonbandaufnahme von mir, wo ich mit zwei Jahren ,Schneeflöckchen’ singe“, fügt sie lachend hinzu. Dass die Sängerin, die als Kind Gitarren- und Klavierunterricht erhielt und schon während ihrer Schulzeit als Sängerin aufgefallen ist, nach dem Abitur nicht Musik studierte, überrascht dann doch. „Ich habe stattdessen Grundschulpädagogik in Landau mit dem Hauptfach Musik studiert. Denn ich arbeite gerne mit Kindern“.

Während des Studiums begann Anne Schoenen, Musik zu machen, in Bands zu spielen und in Kneipen aufzutreten. Während ihres Referendariats Mitte der 1990er-Jahre lernte sie Guido Allgaier kennen, den bekannten saarländischen Gitarristen. Und zusammen begannen sie, an einem Programm zu schreiben. „Ich weiß noch, ich habe ihm all die französischen Gassenhauer um die Ohren gesungen“, sagt sie lachend.

Es war schnell klar, dass französische Schlager und Chansons ihr Markenzeichen werden würden. „Ich singe sehr gerne in der französischen Sprache. Sie ist für mich einfach sehr gut singbar“, erklärt sie und erzählt, dass sie in ihrem Elternhaus zwar schon französische Chansons gehört hat, dass sie die französische Sprache in der Schule aber kaum gelernt hat. „Im Internat ist eine junge Französin zu uns gekommen, und wir waren sehr eng befreundet, haben uns ständig gegenseitig in Paris und Saarlouis besucht. So habe ich erst die Sprache gelernt.“

Zu dem Duo Schoenen und Allgaier kam bald noch eine weitere Gitarre hinzu, dann ein Kontrabass und schließlich noch ein Akkordeon. Der Name der Band war schnell gefunden, wenn auch von Anne Schoenens Schwester. „Guido und ich haben an einem Abend lange überlegt. Aber dann sagte meine Schwester, das sei doch ganz einfach. Ihr seid ,Die Schoenen“, erzählt sie.

„Wir haben dann schnell viel Erfolg gehabt mit unseren Chansons und Schlagern. In unserem Programmen gibt es meistens ein bestimmtes Motto, zu dem die Lieder passen, aber ein paar Klassiker, wie Edith Piaf, Gilbert Bécaud oder Mireille Mathieu, sind immer dabei, das will das Publikum unbedingt hören.“ Dieses Publikum fanden die Schoenen in den letzten 19 Jahren nicht nur im Saarland, sondern auch in Mannheim, Hamburg, Berlin, Frankfurt oder Köln.

Die letzten Wochen und Monate waren für die  Sängerin, die beruflich mittlerweile Fachleiterin für Musik der Sekundarstufe 1 ist und teilweise  auch am theaterpädagogischen Zentrum mitarbeitet, eine Zeit der intensiven Arbeit. „Wir, das sind jetzt die Vollblutmusiker Vincenzo Carduccio am Akkordeon, Endi Caspar an der Gitarre, Jörg Jenner am Bass und Alexandre Huber am Schlagzeug, haben ein neues Programm entwickelt, es heißt ,Rien ne va plus’.“

Die Songs des neuen Programms, das am Freitag passenderweise in der Bel Etage des Spielcasinos am Deutsch-Französischen Garten Premiere feiert, handeln von Glücksspiel, Zufall, Gewinn und Verlust. Wie ein roter Faden zieht sich das Motto durch das Programm, wobei aber nicht jeder Song davon handeln muss. Den Namen des Programms will die Sängerin nicht falsch verstanden wissen. „Eigentlich wäre ,Faites vos jeux’ besser gewesen, denn es soll nicht ein letztes Programm von uns sein. Aber im restlichen Deutschland klingt der Titel besser“, erklärt sie. Denn an ein Ende denkt Anne Schoenen noch lange nicht. Im Gegenteil, sie macht sich schon Gedanken über ein Konzert zum 20-jährigen Band-Bestehen im nächsten Jahr.

Zuvor ist aber erst noch die Premiere am Freitag, die trotz aller Erfolge mit etwas Anspannung und Aufregung erwartet wird. Und danach geht es für Anne Schonen mit Mann und Kindern zum Erholen nach Paris. Zu eben jener Freundin, durch die sie die französische Sprache so gut gelernt hat.

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