Stadt Saarbrücken macht Bahnhofstraße weihnachtlich Lichterglanz statt Budenzauber im Advent

Saarbrücken · Auf den Christkindlmarkt müssen die Saarbrücker in diesem Jahr verzichten. Weihnachtlich soll es trotzdem werden.

 Beleuchtung in der Saarbrücker Fußgängerzone. Detail: Vor C&A nahe Europa-Galerie. Foto: Jessica Becker

Beleuchtung in der Saarbrücker Fußgängerzone. Detail: Vor C&A nahe Europa-Galerie. Foto: Jessica Becker

Foto: Jessica Becker

In dem Jahr, in dem nichts so ist wie sonst, wird auch der Advent ganz anders. Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland wurden abgesagt, so auch der Christkindlmarkt. Damit es in der Saarbrücker Innenstadt trotzdem weihnachtlich wird, hat die Landeshauptstadt gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern und Sponsoren zusätzliche Beleuchtung und Dekorationen angeschafft. Am Montagabend wurde die Weihnachtsbeleuchtung 2020 zum ersten Mal eingeschaltet

„Es ist uns wichtig, für die Bürgerinnen, Bürger und Gäste unserer Stadt auch und gerade in Zeiten der Pandemie eine weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen“, sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug. „Gemeinsam mit der städtischen City-Marketing GmbH haben wir dieses Jahr ein neues Beleuchtungs- und Dekorationskonzept für die Innenstadt erarbeitet. Dafür hat City-Marketing mit vom Stadtrat dafür bewilligten Mitteln neue Elemente angeschafft.“ Die neuen Elemente würden mit energiesparenden LED-Lampen betrieben und entsprächen dem neusten technischen Stand. „Auch der Weihnachtsbaum auf dem St. Johanner Markt wurde wieder aufgestellt und dieses Jahr mit neuer Beleuchtung und neuer Deko ausgestattet.“ Laut Stadt organisiert die City-Marketing GmbH Aufbau, Betrieb und Abbau der Beleuchtung. Die Stromkosten bezahle wiederum die Stadt an City-Marketing.

Michael Genth, Vorsitzender des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe, freut sich sehr darüber, dass die Stadt sich so darum bemüht, ihren Bürgern eine weihnachtliche Atmosphäre zu geben. „Das unterstützen wir natürlich gerne, indem wir zunächst einmal danke sagen an die Stadt Saarbrücken“, so Genth. „Ich finde es toll, dass Oberbürgermeister Uwe Conradt dafür sorgt, dass seine Bürgerinnen und Bürger in weihnachtlicher Stimmung durch die Fußgängerzone streifen können.“ So wie viele andere Sponsoren und Unterstützer auch, habe der Verein für Handel und Gewerbe die Aktion der Stadt Saarbrücken unterstützt und zumindest einen kleinen Betrag beigesteuert. „Die Bürger sollen in toller Atmosphäre einen weihnachtlichen Einkaufsbummel machen können, ohne sich Sorgen um ihre Sicherheit zu machen. Diesen Balanceakt meistern wir mit dieser Aktion vorbildlich“, sagt der Vorsitzende.

Das sei auch deshalb möglich, da Saarbrücken über die zusammenhängend größte und vor allem breiteste Fußgängerzone der Großregion verfüge. Auch dem weitläufigen Platz vor der Europa-Galerie sei es zu verdanken, dass ausreichend Platz zum Bummeln vorhanden ist. „So kann man kann Abstand halten, muss aber auf den Duft von Zimtwaffeln nicht verzichten“, so Genth.

Die Investitionskosten für die neuen Beleuchtungs- und Deko-Elemente beziffert die Stadt auf rund 75 000 Euro. Die neu angeschafften Elemente sollen auch in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen. Den St. Johanner Markt hat der Saarbrücker Verkehrsverein, der üblicherweise den Christkindlmarkt organisiert, wie jedes Jahr dekoriert. Die Europa-Galerie hat ihr historisches Gebäude ebenfalls weihnachtlich in Szene gesetzt. Zusätzlich haben die Gewerbetreibenden verschiedener Quartiere ihre Straßenzüge weihnachtlich beleuchtet, darunter das Kaiserviertel, die Fröschengasse, die Mainzer Straße und Eisenbahnstraße.

Laut City-Marketing wurden in der Bahnhofstraße 24 etwa 4,50 Meter breite beleuchtete Flügelpaare angebracht, 150 Lichtkugeln in den Platanen sowie Lichterketten an den Glasübergängen und Arkaden. Neben dem großen Weihnachtsbaum auf dem St. Johanner Markt wurden auch wieder etliche weitere Bäume in der Stadt aufgestellt. Zur neuen Dekoration gehören außerdem große Sternskulpturen für die Bahnhofstraße sowie eine Lichtinstallation im Umfeld des St. Johanner Marktes – sowohl Skulpturen als auch Lichtinstallation seien jedoch nur angemietet.

Das Ordnungsamt und das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe haben laut Angaben der Stadt für 26 Stände und Fahrgeschäfte (Sonder-)Nutzungserlaubnisse erteilt. „Es handelt sich dabei zum Großteil um Stände des Verkehrsvereins, wie sie bislang auch beim Christkindlmarkt im Einsatz waren. Sie stehen diesmal mit größeren Abständen verteilt in der Fußgängerzone in der Reichs- und Bahnhofstraße sowie auf dem St. Johanner Markt, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Umfeld der Stände zusammenkommen“, sagt der Stadtsprecher. Im Vorfeld hätten die Standbetreiber Hygienepläne zur Prüfung durch die Infektionsschutzbehörde eingereicht, versichert Blug.

  Ohne Verkaufsbuden sieht der St. Johanner Markt anders aus als in der Adventszeit üblich. Der Christbaum wurde trotzdem wie gewohnt aufgestellt.

Ohne Verkaufsbuden sieht der St. Johanner Markt anders aus als in der Adventszeit üblich. Der Christbaum wurde trotzdem wie gewohnt aufgestellt.

Foto: Martin Trappen
 Beleuchtung in der Bahnhofstraße, Blick Richtung Bahnhof/Europa-Galerie. Foto: Martin Trappen

Beleuchtung in der Bahnhofstraße, Blick Richtung Bahnhof/Europa-Galerie. Foto: Martin Trappen

Foto: Martin Trappen
 Beleuchtung in der Bahnhofstraße, Blick Richtung Karstadt. Foto: Martin Trappen

Beleuchtung in der Bahnhofstraße, Blick Richtung Karstadt. Foto: Martin Trappen

Foto: Martin Trappen
 Beleuchtung auf dem St. Johanner Markt. Foto: Martin Trappen

Beleuchtung auf dem St. Johanner Markt. Foto: Martin Trappen

Foto: Martin Trappen
 Beleuchtung in der Saarbrücker Fußgängerzone. Detail: Fassade Europa-Galerie. Foto: Jessica Becker

Beleuchtung in der Saarbrücker Fußgängerzone. Detail: Fassade Europa-Galerie. Foto: Jessica Becker

Foto: Jessica Becker
 Beleuchtung auf dem St. Johanner Markt. Foto: Martin Trappen

Beleuchtung auf dem St. Johanner Markt. Foto: Martin Trappen

Foto: Martin Trappen

Einen entspannten und vor allem sicheren Weihnachtsbummel wollen die Saarbrücker Gewerbetreibenden laut Genth am kommenden ersten Adventssonntag mit einem verkaufsoffenen Sonntag erreichen. Indem die Leute die Möglichkeit haben, nicht nur am Samstag, sondern auch am Sonntag einzukaufen, soll das alles ein wenig entzerren und dafür sorgen, dass die Menschen mit Abstand – und damit mit Sicherheit – bummeln können. Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: „Das wird kein proppenvoller Verkaufsoffener Sonntag, wie man sie kennt, und auch unsere französischen Nachbarn werden leider nicht dabei sein können“, bedauert Genth.

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