Saarbrücker Hauptbahnhof Neuer Bahnhof-Chef setzt auf mehr Sauberkeit

Saarbrücken · Martin Landegl aus Rilchingen-Hanweiler will hart gegen Vandalen vorgehen und für mehr Barrierefreiheit sorgen.

 Martin Landegl ist nach 21 Jahren ins Saarland zurückgekehrt. Er ist der neue Manager des Saarbrücker Hauptbahnhofs.

Martin Landegl ist nach 21 Jahren ins Saarland zurückgekehrt. Er ist der neue Manager des Saarbrücker Hauptbahnhofs.

Foto: BeckerBredel

Der Saarbrücker Hauptbahnhof hat einen neuen Chef. Martin Landegl aus Rilchingen-Hanweiler ist nach 21 Jahren bei der Bahn in Frankfurt und Berlin ins Saarland zurückgekommen und verwaltet nun von Saarbrücken aus nicht nur den Hauptbahnhof, sondern 119 Stationen im Saarland und über Trier hinaus bis in die Eifel hinein. Wir haben den Heimkehrer in seinem Büro besucht.

Dort ist das Bekenntnis zum Saarland unübersehbar, denn hinter seinem Schreibtisch hängt eine riesige Schwarzweiß-Fotografie der Saarschleife. Landegl, 61 Jahre alt, ist seit 1974 bei der Bahn. Der Betriebswirt wurde mit 16 Jahren Assistentenanwärter und verweist auf eine alte Familientradition. „Ich bin Eisenbahner in vierter Generation“, sagt der frühere Hanweiler Kommunalpolitiker, der dem Saarland lange den Rücken kehren musste.

Noch heute ist sein Hauptwohnsitz in Frankfurt. In Kleinblittersorf hat Landegl eine kleine Wohnung. Die Obere Saar ist seine Heimat. „Auch im Exil habe ich nie den Weihnachtsmarkt in Rilchingen verpasst. Jedes Jahr gehe ich dorthin und treffe meine alten Freunde und Bekannten“, erzählt er und freut sich auf den diesjährigen Termin.

Als Bahnhofsmanager in Saarbrücken hat er 65 Mitarbeiter und verwaltet eine Liegenschaft, die mehr ist als nur ein Gebäude mit Gleisanschluss. Viele sehen im Bahnhof die Visitenkarte, das Eingangstor zur Stadt. Andere haben hier ihren Arbeitsplatz oder starten zu Reisen, an die sie sich lange erinnern werden. Oder über die sie sich ärgern. Landegl weiß, was Kunden am meisten stört: „Dreckige Toiletten, weggeworfener Müll, fehlende Barrierefreiheit, Schlangen am Service.“ Von Verspätungen redet er nicht, denn die fallen nicht in seinen Bereich.

„Wir wollen die Kundenzufriedenheit weiter steigern“, sagt er und schaut mit Groll zum Saarbrücker Ostbahnhof. Der sei kein Aushängeschild, hier müsse etwas getan werden. Besser sei es in Burbach, der Bahnhof sei endlich barrierefrei. In Güdingen stehe der Umbau an, es würden neue Bahnsteige an die Gleise gebaut, die Unterführung falle weg und damit die langen Treppen. „Das kostet halt immer gleich richtig Geld“, sagt Landegl, der trotzdem klare Ziele hat.

Barrierefreier und sauberer wünscht er sich die Bahnhöfe. Er will etwas gegen Vandalismus tun. Schnelle Reparaturen und Null-Toleranz bei Strafanzeigen habe er sich vorgenommen. „Wer etwas beschädigt, kann sicher mit einer Strafverfolgung rechnen. Das machen wir auch, um Schadensersatzansprüche zu sichern. Wer als Jugendlicher kein Geld hat, kann dann auch Jahre später noch zur Kasse gebeten werden. Das sind wir den treuen Kunden schuldig“, erklärt Landegl.

Mit der Sicherheit im Saarbrücker Hauptbahnhof sei er zufrieden. Die Bundespolizei und die Sicherheitskräfte der Bahn würden hohe Präsenz zeigen. Die täglich 25 000 Reisenden am Hauptbahnhof seien dort gut aufgehoben. Die Sicherheitskräfte der Bahn verstehen sich auch immer als Servicekräfte. „Die bieten jedem Hilfe an und werden viel breiter ausgebildet als reine Sicherheitsleute“, erklärt Heimkehrer Landegl.

„Saarländer wollen irgendwann hemm. Aber mich hat der Saarbrücker Bahnhof auch wirklich gereizt“, sagt der Manager und große Fan der Saarschleife.

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