Neue Herztherapie Mini-Herzschrittmacher hilft Saarbrückerin

Saarbrücken · Das Klinikum Saarbrücken berichtet über eine ungewöhnliche Neuheit: „Es war eine Premiere in der Kardiologie des Klinikums: Vor einigen Tagen implantierten die beiden Oberärzte Dr. Christian Weth und Julia Zimmer den aktuell weltweit kleinsten Herzschrittmacher.“ Die Micra-Kardiokapsel, nicht ganz drei Zentimeter groß, werde nur in ausgewählten Zentren eingesetzt; – in diesem Fall der 85-jährigen Inge Schörnborn aus Saarbrücken.

Die Patientin war mit Vorhofflimmern, einer häufigen Herzrhythmusstörung, und gleichzeitig sehr niedrigem Pulsschlag in die Klinik gekommen.

Vergleichbar mit der Größe einer Vitaminkapsel hinterlasse die Kardiokapsel keine Beule unter der Haut, keine Narbe im oberen Brustbereich und benötige keine Elektroden. Sie habe ein Zehntel der Größe eines herkömmlichen Schrittmachers und könne deshalb über einen Katheter durch die Leistenvene direkt ins Herz eingebracht werden.

„Die entscheidenden Vorteile dieses Schrittmachers sind, dass keine Elektroden erforderlich sind, der Eingriff minimal-invasiv erfolgt, und der Patient sofort entlastet wird“, erklärt Oberarzt Dr. Christian Weth. Statt über Drähte, wie bei herkömmlichen Schrittmachern, werde das System mit Titan-Tentakeln in der Herzwand des Patienten verankert: „Die Spitze des Geräts gibt die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab.“

Das noch junge Verfahren eignet sich jedoch nur für einen kleineren Teil der Patienten, nämlich Menschen mit chronischem Vorhofflimmern, die keine Stimulation im Vorhof, sondern nur in der rechten Herzkammer benötigen.

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