Hier geht es voran Natur bekommt einen Bach zurück
Scheidt · Die Landesregierung gibt Geld für die Renaturierung des Gewässers. Die hässlichen Betonschalen werden verschwinden.
Einiges ist am Scheidter Bach bereits passiert. Rasch stand der Rohbau des Lebensmittelmarktes. Eine Brücke über das kleine Gewässer ist in der Scheidter Ortsmitte neben der Praxis eines Tierarztes bereits errichtet. Und die Stadt hat damit begonnen, den Bach wieder in seinen natürlichen Zustand zu versetzen.
Für diese Renaturierung überreichte am Mittwoch Umweltminister Reinhold Jost einen sogenannten Zuwendungsbescheid an Baudezernent Heiko Lukas. Mit 415 000 Euro beteiligt sich das Ministerium an den Gesamtkosten der Renaturierung in Höhe von etwa 530 000 Euro. Also muss die Stadt 115 000 Euro aufbringen. „Wir sehen uns nach wie vor in der Pflicht, Umweltsünden zu beseitigen und naturnahe Lebensräume wiederherzustellen“, sagte Jost. Auf rund 300 Metern zwischen Hammerwegbrücke und Bahnhof lässt das Grünamt hässliche Betonschalen entfernen.
Gleichzeitig wird die Uferböschung flacher. Bei der Hammerwegbrücke sollen Rückhalteflächen nach starkem Regen Stauraum bieten. Zudem pflanzt die Stadt am Ufer noch Gehölze, um den Japanischen Staudenknöterich zurückzudrängen. Dieser unliebsame Uferbewohner entzieht anderen Pflanzen Nahrung. Mit der Renaturierung kann die Stadt nun einer Richtlinie der Europäischen Union nachkommen.
„Ohne diese Zuwendung wäre die Maßnahme, die so wichtig ist für Scheidt, nicht realisierbar“, sagte Baudezernent Heiko Lukas gestern. Die Stadt sei ja bereits seit einiger Zeit mit der Korrektur des sehr engen Bachbettes beschäftigt.
Die Verwaltung stimme die Renaturierung eng mit den Verantwortlichen für den Bau des Supermarktes ab. Der Markt-Investor schaffe in der Nähe einen Ausgleich für jene Regenrückhalteflächen, die für das neue Geschäftsgebäude entfallen.
Die Arbeiten im „Bauabschnitt Scheidt-Mitte“, wie er offiziell heißt, seien dadurch erleichtert worden, dass einige der angrenzenden Flächen der Stadt gehören, wie Carmen Dams sagte.
Die Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe erklärte, die Böschung sei unter anderem wegen aufgeschüttetem Material aus dem Bergbau so hoch, sagte Dams.
Die Renaturierung, der neue Lebensmittelmarkt für Scheidt und der Bau des vom Bezirksrat Dudweiler abgesegneten Spielplatzes werten Dams zufolge diesen Teil der Stadt zukünftig deutlich auf.
Gleichzeitig warb die Amtsleiterin um Verständnis, dass der Bau des Spielplatzes noch nicht angefangen habe. Denn dort, wo dieser Platz angelegt werden soll – rechts neben dem Supermarkt von der Kaiserstraße her betrachtet – sei ja derzeit noch die Baustellenzufahrt.