Selbstbewusste Nummer eins des ATSV Hoffen auf die Top-Fünf und Olympia

Saarbrücken · Nathalie Marchetti ist die neue Nummer eins des ATSV Saarbrücken. Die Belgierin hat große Ziele – für sich selbst und mit ihrem Verein.

 Bei der Europameisterschaft in Spanien hatte Nathalie Marchetti wenig Glück. Dafür war der Einstand der 22-Jährigen zuvor beim Zweitligisten ATSV Saarbrücken gelungen.

Bei der Europameisterschaft in Spanien hatte Nathalie Marchetti wenig Glück. Dafür war der Einstand der 22-Jährigen zuvor beim Zweitligisten ATSV Saarbrücken gelungen.

Foto: Thomas Wieck

Sie habe sich für den ATSV Saarbrücken entschieden, weil der Verein eine junge Spielerin suchte und sie das Vorhaben des Clubs, sich unter nicht optimalen Voraussetzungen in der 2. Tischtennis-Bundesliga zu halten, reizt. Das sagt Nathalie Marchetti. Die Belgierin ist der einzige Neuzugang beim Zweitligisten, der mit einem überraschenden 6:4-Sieg gegen den ESV Weil in seine zwölfte Zweitliga-Saison gestartet ist. Die 22-Jährige steuerte mit Tanja Helle einen Punkt im Doppel sowie einen Einzel-Erfolg gegen ihre Landsfrau Eline Loyen bei. „Ein schöner Einstand für mich und eine sehr gute Mannschaftsleistung“, sagt Marchetti zum Saisonstart, zu dem alle vier ATSV-Spielerinnen einen Einzelsieg beitrugen.

Die neue Saarbrücker Nummer eins begann im Alter von sieben Jahren in ihrem Geburtsort Châtelet mit Tischtennis. Weil ihre Cousins spielten, entschloss sie sich mit ihrem Bruder dazu, den Sport auszuprobieren. „Ich bin in kurzer Zeit immer besser geworden. Mit zehn Jahren durfte ich schon in einer Gruppe der besten Jungspieler der Region trainieren. Mit 14 wurde ich zu den ,Open de France’ erstmals für die belgische Mannschaft nominiert. Und mit 15 habe ich dann das erste Mal für das belgische Nationalteam gespielt – es ist für mich eine große Ehre, mein Land international zu vertreten“, blickt Marchetti mit Stolz auf ihren rasanten Aufschwung zurück. Der mündete zeitnah im „wichtigsten Erfolg meiner Tischtennis-Karriere“: Als jüngste Belgierin überhaupt gewann sie im Alter von 16 Jahren die belgische Einzel-Meisterschaft. Diesen Triumph wiederholte Marchetti daraufhin zwei weitere Male in Folge.

Nach dem ersten Einsatz für den ATSV Saarbrücken war Marchetti bei den Europameisterschaften im spanischen Alicante im Einsatz, wo es in der Vorrunde nur zu einem Sieg reichte. Nach einer Niederlage gegen die Engländerin Maria Tsaptsinos und dem Erfolg gegen die Aserbaidschanerin Maryam Imanova unterlag Marchetti im entscheidenden dritten Spiel der Gruppensiegerin Mateja Jeger aus Kroatien mit 5:11, 8:11, 13:11, 13:15 und 9:11. Im Doppel schied sie mit ihrer slowenischen Partnerin Ana Tofant in der zweiten Vorrunde aus.

„Meine Vorbereitung war leider nicht sehr gut“, erklärt Marchetti: „Der flämische Tischtennis-Verband lässt mich aus absurden Gründen, die ich nicht weiter erläutern möchte, seit drei Monaten links liegen. Ich muss mir daher selbst Trainingspartner suchen und musste auch die Reise zur Europameisterschaft selbst zahlen. Ich war deshalb nicht in der Lage, mein bestes Spiel zu zeigen.“

Doch Marchetti, die vor dem Wechsel zum ATSV fünf Spielzeiten in Frankreich bei Entente Sainte Pierraise aktiv war, will sich nicht unterkriegen lassen. Ihre Ziele bleiben ehrgeizig: Zum einen peilt sie die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio an. Und auf Club-Ebene will die 22-Jährige in erster Linie den Klassenverbleib mit dem ATSV schaffen. Wobei Marchetti – obwohl sie die Klasse nicht gut kennt – Höheres im Sinn hat: „Warum sollten wir nicht unter den Top Fünf der 2. Bundesliga landen?“, fragt die Studentin, die Sport im belgischen Lüttich studiert und dort ihren Lebensmittelpunkt hat.

An diesem Samstag, 29. September, spielt der ATSV Saarbrücken um 14.30 Uhr beim Vizemeister TSV Schwabhausen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort