Bundesgerichtshof Mordfall Yeboah: Setzt Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen Mordverdächtigen aus Saarlouis außer Vollzug?

Exklusiv | Saarlouis/Karlsruhe · Haftprüfungstermin in Karlsruhe ist aus Sicht des Pflichtverteidigers des 51-Jährigen „positiv verlaufen“. Ein schriftlicher Beschluss steht noch aus.

Mordfall Yeboah: Kommt Mordverdächtiger aus Saarlouis auf freien Fuß?
Foto: Polizei Saarland

Seit Anfang April 2022 sitzt Peter S. (51) aus Saarlouis in Koblenz in Untersuchungshaft. Er soll für den brutalen Mord an dem aus Ghana stammenden Asylbewerber Samuel Kofi Yeboah verantwortlich sein. Yeboah starb an den folgen seiner schwersten Brandverletzungen am Abend des 18. September 1991, also vor fast 31 Jahren. Nach Einschätzung des Haftrichters am Bundesgerichtshofes (BGH) ist der inhaftierte Saarlouiser zudem dringend tatverdächtig, versucht zu haben weitere 18 Personen „aus niedrigen Beweggründen“ zu töten. Er soll in der Asylbewerberunterkunft im Stadtteil Fraulautern einen folgenschweren Brand gelegt haben. Der Mann hatte damals nachgewiesene Kontakte in die rechtsextreme Szene in Saarlouis. Der Mord an Yeboah blieb über Jahrzehnte ungeklärt. Zwischenzeitlich haben auch Polizeiverantwortliche Fehler in dem Verfahren eingeräumt.