Quattropole Mit Swingtanz die Grenzen in der Großregion überwinden

Saarbrücken · Zum dritten Mal wurde die Tanz-Veranstaltung Quattropole Swing Exchange veranstaltet, die in Saarbrücken, Metz, Trier und Luxemburg stattfindet.

 Die Tänzer führen beim bei  „Tag der Großregion“ die Quattropole-Swing-Choreografie im Europa-Park Rust auf.

Die Tänzer führen beim bei  „Tag der Großregion“ die Quattropole-Swing-Choreografie im Europa-Park Rust auf.

In vielen Bereichen ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Großregion mehr Wunsch als Wirklichkeit, auf politischer Ebene kommt sie nur langsam voran. In einem Bereich hingegen scheint sie besonders vorzüglich zu funktionieren: In der Swingtanz- und Lindyhop-Szene.

Vor einigen Wochen trafen sich die Swingtänzer zum Quattropole Swing Exchange an zwei Wochenenden in den Quattropole-Städten Trier, Luxemburg, Metz und Saarbrücken. Am 4. Juli fuhren sie, auf Einladung Luxemburgs, gemeinsam in den Europa-Park Rust, um dort beim „Tag der Großregion“ als Vorzeigeprojekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ihre Quattropole-Swing-Choreografie vorzustellen.

Wie machen die das bloß, wie kriegen die das nur so gut hin?

Ben Taffner lächelt geschmeichelt. „Ich glaube, das hat einen einfachen Grund. Wir kommunizieren halt nicht über Sprache“, sagt der Mittzwanziger, der vor rund sieben Jahren mit seinen Geschwistern Niklas und Jovanna das Swingtanzen nach Saarbrücken brachte. „Als Swingtänzer guckt man sich halt auch immer um, was es in der näheren Umgebung noch an Swingtanz-Events gibt und fährt hin“, ergänzt sein Bruder Niklas Taffner.

Zuerst hätte in Luxemburg und Saarbrücken das Swingtanz-Revival eingesetzt, etwas später auch in Metz und Trier, erzählt er. In Trier habe sogar ein junger Mann die Szene aufgebaut, der  davor immer nach Saarbrücken kam, um hier Swingtanzen zu lernen. „Und dann sind wir eben mal mit nach Trier gefahren, es gab Gegenbesuche und dann haben wir uns überlegt , zusammen ein Event zu veranstalten,“ erklärt Niklas Taffner. So entstand der jährliche Quattropole Swing Exchange, den man 2018 schon zum dritten Mal auf die Beine stellte.

Die Veranstaltung stößt auf großen Zuspruch: Rund 100 Swingtanz-Fans haben an allen Workshops und Social-Dance-Veranstaltungen in den vier Quattropole-Städten teilgenommen, hinzu kamen mehrere hundert, die in nur ein bis drei Städten mitgetanzt haben, erzählt Ben Taffner. Organisiert werden die Angebote von der jeweiligen lokalen Swingtanz-Szene, die dann auch die Gäste von außerhalb auf der Couch beherbergt.

Aber auch zwischen jährlichen Events pflege man regen Austausch, erzählen die Brüder. So führen die Swingtänzer der vier Städte auf der Quattropole-Swing-Webseite (www.quattropole-swing.com) einen gemeinsamen Kalender. So fahren die Metzer mal zum Tanzen nach Saarbrücken oder die Trierer nach Luxemburg. Auch Tanzlehrer leihe man sich gegenseitig aus. Der saarländische Tanzlehrer Roumany gibt im Herbst einen Kurs in Luxemburg. Swingtänzer Vladi und Gina boten kürzlich einen Anfänger-Workshop in Metz an. „Weil‘s einfach Spaß macht“, erklärt Gina, Doktorandin der Biophysik in Saarbrücken.

Durch Swingtanz, sagt Niklas Taffner, habe man in jeder Stadt gleich einen Anknüpfungspunkt. Er ist gerade mit dem Rad auf dem Weg nach Schweden, um dort bei einem Swingtanz-Festival zu unterrichten. Danach steht in Saarbrücken schon das nächste Event an. Am Freitag, 10. August, bis Freitag, 12.  August, geht am Saarbrücker Schloss das große „Velo-Swing-Festival“ über die Bühne. Da, erzählt Nik Taffner, wird sogar ein Swingtänzer aus Nepal vorbeikommen.

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