Fußball Mit Schwung ins Abenteuer Saarlandliga

Saarbrücken · Der FC Rastpfuhl als spielstarker Aufsteiger rechnet mit einem Lernprozess, bei dem ihm nichts geschenkt wird

Die Vorsaison hätte für die Fußballer des FC Rastpfuhl nicht besser laufen können: Zwei Jahre nach der Landesliga-Meisterschaft feierten die Saarbrücker in der Verbandsliga ihren nächsten Titelgewinn und starten in zwei Wochen ins Abenteuer Saarlandliga. Mit dem ersten Pokalspiel der Vereinshistorie gegen den 1. FC Saarbrücken im Oktober und der erstmaligen Hallenmasters-Teilnahme im Januar war es für den FCR laut Spielertrainer Christian Puff schlicht „eine Traumsaison“.

Die Saarlandliga ist nun eine andere Hausnummer. „Da werden wir in keinem Spiel was geschenkt bekommen“, ist Puff überzeugt. Ebenso, dass sein Team erst einen Lernprozess durchmachen muss: „Die meisten Jungs sind zwei, drei Jahre dabei und waren in dieser Zeit erfolgsverwöhnt. Jetzt kann es passieren, dass wir auch mal mehrere Spiele hintereinander auf die Ohren bekommen – es wird interessant sein zu sehen, wie die Jungs damit umgehen.“

Generell schwingt in den Aussagen des 31-Jährigen aber reichlich Optimismus mit. Und ganz viel Vorfreude, nachdem die Vorbereitung bislang „durchweg positiv“ lief. Mit einer Ausnahme: Puff selbst musste wegen anhaltender Probleme im Sprunggelenk aussetzen: „Ich werde wohl in gut drei Wochen langsam wieder anfangen können“, schätzt der mit 14 Toren beste FCR-Schütze der Vorsaison.

Ihm folgt sein Spielertrainerkollege Mirza Mehmedovic. Als Verteidiger traf der 32-Jährige stolze zehnmal. Es werden aber wohl die vorerst letzten Tore bleiben, denn Mehmedovic wird sich am lädierten Knie operieren lassen und höchstens als Backup parat stehen.

Dennoch gibt auch er sich optimistisch. „Uns fehlt sicher ein wenig die Erfahrung, aber wir haben uns punktuell gut verstärkt und werden das schon hinbekommen“, ist Mehmedovic überzeugt.

Sechs Neuzugänge sollen mithelfen: Neben Torwart-Routinier Plamen Petrov vom SC Brebach kamen Bilal da Luz von Absteiger FSG Bous, Ram Jashari und Cedrik Bock von Verbandsligisten SV Ritterstraße sowie Patrick Wöber vom SV Bübingen und Marcel Noll von Oberligisten FC Wiesbach. Die beiden letzteren haben,  anders als das Gros des Kaders, schon viel Erfahrung in höheren Ligen – alleine deshalb kommt ihnen eine Schlüsselrolle zu: „Sie sind nicht nur Führungsspieler auf dem Platz, sondern auch bereits absolute Wortführer innerhalb des Teams. Beide verkörpern genau das, was wir noch gebraucht haben“, schwärmt Puff.

Den FCR verlassen haben Torwart Marco Morgenthaler (1. FC Saarbrücken II) und Thorsten Heinrich (SC Reisbach). Christoph Müller und Manuel Vallone spielen künftig für die zweite Mannschaft, sodass Puff und Mehmedovic 18 Feldspieler für die Saarlandliga-Debütsaison zur Verfügung stehen.

Zum Auftakt geht es am Samstag, 28. Juli um 17 Uhr zuhause gegen den SV Mettlach. „Da erwartet uns gleich ein richtiger Brocken“, meint Puff, der sich dennoch einen erfolgreichen Start erhofft.

Gefeiert wird im Knappenroth dann aber so oder so, denn von Freitag bis Sonntag finden die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Clubbestehen statt.

„Das wird für den ganzen Verein ein Supererlebnis und macht die Vorfreude nur noch größer“, so Puff. Das erste Gastspiel führt den Aufsteiger unter der Woche zum SV Bübingen, gefolgt vom zweiten Heimspiel gegen die Spvgg. Quierschied. Nach diesem Dreierpack in einer Woche wird der FCR schlauer sein, welcher Wind in der Saarlandliga tatsächlich weht.

Rastpfuhls Spielertrainer mahnt schon jetzt, dass es mit Spielstärke alleine nicht getan sein wird: „Fußballerisch brauchen wir uns sicher vor keinem zu verstecken, aber wir müssen es jetzt umso mehr auch läuferisch und kämpferisch richten“, weiß Puff. Sonst folgt der Traumsaison womöglich das böse Erwachen.

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