Viele Gäste in der Aula Mit Mut und Zuversicht zu neuen Ufern

Sulzbach · Neujahrsempfang der Stadt Sulzbach mit nachdenklichen Worten, aber auch mit erfreulichen Ausblicken.

 Auf unserem Bild in der Aula (vorne von links): die 1. Beigeordnete Mary-Rose Bramer und  Stefanie Tesch-Adam mit Ehemann Michael Adam.

Auf unserem Bild in der Aula (vorne von links): die 1. Beigeordnete Mary-Rose Bramer und  Stefanie Tesch-Adam mit Ehemann Michael Adam.

Foto: Thomas Seeber

Wenn ein echter Schornsteinfeger freundlich die Gäste am Eingang begrüßt, wenn gute Laune und Zuversicht sich in Hunderten von Gesichtern widerspiegeln, wenn eine Atmosphäre der Gelöstheit und Heiterkeit spürbar ist, dann - ja dann ist mal wieder Neujahrsempfang. Etwa 300 Gäste waren am Freitagabend der Einladung von Bürgermeister Michael Adam gefolgt, sodass die Aula prall gefüllt war. Von guten Vorsätzen und begrenzter Willenskraft war da die Rede in der nicht unlustigen Anmoderation von Michael Bleif und von Wünschen, die man sich besser abschminkt. Stellvertretend für alle Wunder, die auch 2018 nicht zu erwarten sind, zitierte er das Flehen eines Kindes: „Lieber Gott, lass die Vitamine aus dem Spinat in den Wackelpudding fallen.“

Eingestimmt wurden die Gäste auch von einem kleinen Dokumentarfilm, der eindrucksvoll die Umgestaltung des Stadtparks mit dem sich nun schlängelnden Sulzbach aus der Vogelperspektive zeigte. Dann hielt Bürgermeister Michael Adam Rückschau und blickte auch in die nahe Zukunft. Die fängt bereits am kommenden Donnerstag an. An diesem Tag erfolgt der erste Spatenstich für den in Altenwald  lang ersehnten Neubau eines Einkaufsmarktes (11.30 Uhr). Überdies, so Adam, werde hinter dem Rathaus und der Rathaus-Schule das gesamte Parkplatz-Areal umgestaltet. Es soll eine dreistufige Parkfläche entstehen. In Angriff werde man im neuen Jahr auch den Durchbruch und Abgang zum Salzbrunnen-Ensemble in der Sulzbachtalstraße 64 und 66. Beide Flachbauten sollen, wie hinlänglich bekannt, verschwinden. Mithilfe dieser Maßnahmen seien die Parkplätze hinterm Rathaus und auf dem unteren Markt von der Stadtmitte aus schnell und bequem erreichbar. „Übrigens besser als in St. Ingbert“ - mit diesen Worten  konnte sich Sulzbachs Verwaltungschef einen Seitenhieb auf die nahe und an Parkraum nicht gerade arme Kommune  nicht verkneifen.

Ein Thema, das 2017 etliche Bürger aufwühlte und dies vermutlich in 2018 auch weiterhin tun wird, fiel in der Neujahrsansprache auch nicht unter den Tisch: der Umbau des ehemaligen Postgebäudes in eine Moschee. In Hinblick auf teils sehr heftige polemische Einlassungen, die hier zutage traten, meinte Adam: „Ich habe zeitweise eine Diskussionskultur kennengelernt, die verbohrt und aufhetzend verlief.“ Dies sei eine schlechte Voraussetzung, denn sie setze sich nicht mit dem jeweiligen Gegenüber, seinen Argumenten oder Ängsten auseinander. Um das zu ändern, „planen wir mit unserer  VHS Gesprächsrunden - auch unter Einbindung der örtlichen muslimischen Gemeinde - um einen sachlichen, erklärenden und friedlichen, aber auch kritischen Dialog zu führen.“

Des Weiteren verkündete Michael Adam, dass Sulzbach „ein wesentlicher Bank-Standort bleiben wird“ - nach der VVB-Fusion (jetzt: Vereinigte Volksbank Saarlouis - Sulzbach/Saar; wir berichteten). Und weil der Abend vor allem diejenigen Menschen in den Mittelpunkt rückte, die sich haupt- oder auch ehrenamtlich um gute Bildung und Entwicklung der Kinder bemühen, gab es  vom VVB-Vorstandsvorsitzenden Mathias Beers noch jeweils einen Scheck über 777 Euro für die Vertreter aller sieben Kindergärten in der Stadt Sulzbach.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Duo Charmaine. Das sind die Sängerin Astrid Frantz und Walter Lorscheider am Flügel. Ihre gefühlvollen Darbietungen - unter anderen „Imagine“ - belohnte das Publikum mit großem Applaus. In dem weltbekannten Lied von John Lennon heißt es unter anderem: „Stell dir vor, es gäbe keine Länder. Nichts, wofür es sich zu töten oder sterben lohnte. Stell dir vor, all die Leute lebten ihr Leben in Frieden.“ Zu den Wünschen und Träumen für ein glückliches neues Jahr sind solche Zeilen wohl alles andere als unpassend.

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