Menschen im Regionalverband Mit Leib und Seele für die Fastnacht

Burbach · Gisbert Deuber entdeckte erst spät seine Liebe für die Narretei. Heute ist er einer der wichtigsten Akteure bei der Burbacher „Mir sin do“.

 Gisbert Deuber, hier bei der Sessionseröffnung am Samstag im Bürgerhaus, ist Organisationsleiter und Elferratspräsident der Karnevalsgesellschaft „Mir sin do“ in Burbach.

Gisbert Deuber, hier bei der Sessionseröffnung am Samstag im Bürgerhaus, ist Organisationsleiter und Elferratspräsident der Karnevalsgesellschaft „Mir sin do“ in Burbach.

Foto: BeckerBredel

Mit den beiden arbeitsintensivsten Ehrenämtern eines Karnevalsverein ist ein Burbacher derzeit Dreh- und Angelpunkt bei der Burbacher Karnevalsgesellschaft „Mir sin do“. Organisationsleiter ist Gisbert Deuber bereits seit gut sechs Jahren, seit etwa vier Jahren ist er zudem Elferratspräsident der traditionsreichen „Mir sin do“ (MSD). Dabei hatte der 57-jährige Schlosser eigentlich nichts mit Faasenacht am Hut. „Unsere Tochter Kimberly wollte als kleines Mädchen in der Garde tanzen“, blickt er zurück. Kimberly startete bereits im Grundschulalter in der Minigarde und hielt bis in die Aktivengarde durch. „Jetzt läuft die erste Session ohne sie“, sagt der Burbacher Elferratspräsident mit einem weinenden und lachenden Auge. Traurig ist er, weil’s Töchterchen nicht mehr mitwirkt. Stolz ist er dagegen, dass sie beruflich Karriere macht – und deshalb zumindest zeitweise bei der Garde pausiert.

Aber wie kamen jetzt Gisbert und Ehefrau Petra Deuber in die roten Vereinsjackets? Klar: Sie begleiteten die gardetanzende Tochter von Kindesbeinen an und schnupperten so auch Vereinsluft bei der MSD. Erste Kontakte vertieften sich schnell, und schon bald waren drei Deubers in den Mitgliederlisten zu finden.

Dem wichtigsten Gremium schloss sich Deuber vor zwölf Jahren an – dem Elferrat, dem er heute vorsitzt. Auf den Schultern der Elferräte lastet ein Großteil der Vereinsarbeit. Zum Beispiel der Saalaufbau bei den Sitzungen. So wie vergangenen Samstag bei der MSD-Sessionseröffnung im Burbacher Bürgerhaus. Das Aufstellen des Rosenmontagsumzuges. Den Paradewagen der MSD zum Rosenmontag – das sagenhafte „Schiffsche“ in den Vereinsfarben Rot und Gelb. Der Elferrat holt es Jahr für Jahr aus seinem Versteck, reinigt es und putzt es für die jährliche Ausfahrt heraus. Außer­halb der Session bewirtschaftet der Elferrat einen Bierstand bei Burbacher Veranstaltungen wie dem orientalischen Markt und dem Dorfspektakel.

Außerdem ist die von Deuber angeführte 20 Männer umfassende Mannschaft Stifter der wichtigsten Auszeichnungen für verdiente Saarbrücker Karnevalisten: Den Ehrenring und die Narrenschilde, die jährlich an närrische Ehrenamtliche vergeben werden. „All das will koordiniert sein“, sagt Deuber, der stets mit gutem Beispiel vorangeht. Auch bei den Sitzungen im Bürgerhaus. Dort müssen nicht nur immer elf Personen gute Laune für das Publikum vorleben. Der Elferrat sorgt außerdem dafür, dass die Künstler die MSD-Bühne so vorfinden, wie sie das wünschen. Und dann müssen ja auch noch Abordnungen organisiert werden, die die MSD bei den Veranstaltungen der anderen Karnevalsvereine vertreten.

Klar, dass man die 20 Mann nicht einfach so abrufen kann, wenn sie gebraucht werden. Sie müssen das ganze Jahr über bei Laune gehalten werden, was Deuber auch organisieren muss. Kegelabende, Ausflüge, sonstige Treffen – Kameradschaftspflege. Bei den Burbacher Karnevalisten fühlt sich Deuber längst so wohl, dass ihm nichts zuviel wird. Im Gegenteil: Über die tollen Tage nimmt er sich sogar bei der Firma Walor, bei der er vor 40 Jahren das Schlosserhandwerk gelernt hat, zwei Wochen Urlaub – um sich ganz und gar der Fastnacht zu widmen. Schon diese Woche sind Gisbert Deuber und sein Elferrat noch zweimal gefragt. Am Dienstag, wenn die Saarbrücker Narrenrunde die Würdenträger der Session wählt. Und am Donnerstag, wenn die MSD Motto, Orden und Senatoren zur jungen Session vorstellt.

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