Missbrauchsskandal an der Uniklinik Homburg „Es gab nicht einmal ein Wort des Bedauerns“

Saarbrücken · Der Untersuchungsausschuss zu den mutmaßlichen Missbrauchsfällen am Homburger Uniklinikum hörte Erklärungen der Verantwortlichen. Politiker kritisierten die Ausführungen.

 Auch ein Vorfall an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten an der Uniklinik Homburg beschäftigte den U-Ausschuss. Ein sechsjähriges Mädchen wurde möglicherweise im Bereich der OP-Zone sexuell missbraucht.

Auch ein Vorfall an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten an der Uniklinik Homburg beschäftigte den U-Ausschuss. Ein sechsjähriges Mädchen wurde möglicherweise im Bereich der OP-Zone sexuell missbraucht.

Foto: Thorsten Wolf

Die Sprecher der Fraktionen von CDU, SPD und Linken im parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Missbrauchsverdachtsfälle“ an der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums (UKS) sind sich weitgehend einig: „Es wartet sehr viel Arbeit auf uns“, sagt Dennis Lander (Linke) nach der Sitzung des U-Ausschusses. Jutta Schmitt-Lang (CDU) ergänzt: „Ganz klar ist, dass noch viel Aufklärungsarbeit vor uns liegt. Wir werden hier jeden Stein umdrehen.“ Und Jürgen Renner (SPD) stellt nach der Anhörung der bislang vier Betroffenen vom UKS zur eigenen Überraschung fest: „Es gab noch nicht einmal ein Wort des Bedauerns.“ Jeder der Betroffenen will demnach im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den 2016 verstorbenen Assistenzarzt S. zu jeder Zeit das Notwendige veranlasst haben, also zeitnah und korrekt gehandelt haben. Dann bleibt aber die Frage offen, wieso die Eltern der mutmaßlichen Opfer erst Jahre später informiert wurden?