Ein Mann der Taten, nicht der vielen Worte Ministerin lobt Alfred Wernys „außergewöhnliche Lebensleistung“

Quierschied · Alfred Werny aus Quierschied erhält das Bundesverdienstkreuz.

 Bei der Ehrung auf unserem Bild (von links): Ministerin Monika Bachmann, Alfred Werny mit seiner Ehefrau Erna und Bürgermeister Lutz Maurer.

Bei der Ehrung auf unserem Bild (von links): Ministerin Monika Bachmann, Alfred Werny mit seiner Ehefrau Erna und Bürgermeister Lutz Maurer.

Foto: Thomas Seeber

  „Mein Wunsch ist es nur, mit Gottes Segen die Arbeit fortsetzen zu können“, sagte Alfred Werny bescheiden, aber sichtlich gerührt. Wenige Minuten zuvor hatte die saarländische Sozialministerin Monika Bachmann dem 82-jährigen Quierschieder das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. „Sie, lieber Herr Werny, haben Kopf und Herz in den Dienst der guten Sache gestellt“, so Bachmann in ihrer Laudatio, „Menschen wie Sie sind das Bindeglied zwischen dem Einzelnen und einer funktionierenden Gesellschaft. Sie werden heute für eine außergewöhnliche Lebensleistung geehrt.“

Selten passte dieser Begriff „Lebensleistung“ so gut wie bei Werny. Schon früh engagierte sich der 1935 geborene neue Ordensträger als Messdiener in seiner Gemeinde St. Paul, gehörte von 1965 bis zum Jahr 2000 dem Pfarrgemeinderat an. 1973 kam Werny auf eine Idee, die mittlerweile eine feste Institution geworden ist und die er und seine Frau Erna noch immer mit Engagement, Herzblut und viel Initiative weiter voranbringen und vorleben: den Seniorenkreis. „Damals hatten wir noch kein Gemeindezentrum, einige Männer von der Paulsburg haben geholfen, zwei Räume im Kindergarten aus- und anschließend wieder einzuräumen“, erinnerte Werny an die Anfänge. Seither findet das Treffen zweimal im Monat statt. Der rührige Mann kümmert sich um interessante Gäste zu aktuellen Themen - von Falschgeld bis Versicherung, von Notruftelefon bis Seniorensicherheit.

Gattin Erna und eine ganze Schar von Helferinnen kümmern sich derweil um Kaffee, Kuchen und Schnittchen. „Ich pflege auch ein familiäres Verhältnis zu den Mitarbeiterinnen und ihren Familien“, sagte Werny spitzbübisch in seiner Dankesrede, in der er seine Mitstreiterinnen und Helfer natürlich nicht vergessen hatte: „Es ist wichtig, dass eure Männer wissen, dass ihr bei mir seid.“

Wernys Humor und Herzlichkeit sind ein Baustein der erfolgreichen Seniorenarbeit, die er selbst nicht als solche empfindet. „Ich bin sehr dankbar, dass es mir gelungen ist, so viele Menschen zu erreichen“, sagte der beeindruckende 82-Jährige, „es war nicht immer nur ein Geben. Wir haben auch so viel zurückbekommen.“ Was Werny und sein Team den Besucherinnen und Besuchern des Seniorenkreises geben, ist vor allem ein Stück Gemeinschaft. „Herr Werny hat sich mit seiner Arbeit dem Thema Einsamkeit angenommen“, sagte Ministerin Bachmann, „Einsamkeit kann krank machen.“ Der Seniorenkreis ist für viele dagegen längst im besten Sinne ein Stück Familie geworden.

„Alfred Werny bringt Menschen zusammen, bringt sie zum Lachen, zum Nachdenken“, sagte Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer in seiner Ansprache, „es ist wichtig, dass solches Engagement öffentlich gewürdigt wird, auch wenn Persönlichkeiten wie Manfred Werny oft nur im Hintergrund ihre Arbeit verrichten wollen.“ Für Regionalverbandspräsident Peter Gillo (SPD) überbrachte dessen Beigeordneter Manfred Maurer Glückwünsche. „Wernys ehrenamtliche Arbeit ist ein Leuchtturm, der über Quierschied strahlt“, sagte der CDU-Mann: „Werny ist ein Mensch, er ist ein Vorbild.“

Und er wird weitermachen. „Mit Gottes Hilfe“, wie er sagt. Und mit einem neuen interessanten Gast für „seinen“ Seniorenkreis: Sozialministerin Bachmann hat sich praktisch selbst zu einem der nächsten Termine eingeladen.

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