Bürgerhäuser, Schulen, Kitas, Rathaus Für 7,5 Millionen Euro: Was in Saarbrücken 2024 alles saniert werden soll
Saarbrücken · Erneut muss die Stadt Saarbrücken viel Geld in die Hand nehmen, um Schulen, Kitas, Sporthallen oder die Feuerwehr in Schuss zu halten. Was 2024 alles auf dem Plan steht.
Im Bürgerhaus Burbach werden Lüftung und Beleuchtung erneuert, und es gibt neue Jalousien. Kostet zusammen vermutlich 225 000 Euro. Die Grundschule Hohe Wacht auf der Grenze zwischen Alt-Saarbrücken und St. Arnual braucht für 112 000 Euro einen neuen Fernwärmeanschluss. In Dudweiler wird die Sporthalle in der Schützenstraße mit neuer Heizung und Lüftung ausgestattet – für geplante 465 000 Euro. Die Fassade der Toiletten im Stadion am Kieselhumes soll für 15 000 Euro aufgehübscht werden. Für die Sanierung von Teilen der Natursteinfassade des Rathauses St. Johann sind 450 000 Euro vorgesehen. Für allgemeine Wartungsarbeiten im Ludwigspark 70 000 Euro. Und. Und. Und....
GMS kümmert sich in Saarbrücken um 330 Gebäude
Es sind über 60 kleinere und große Einzelmaßnahmen, die sich der Gebäudemanagementbetrieb der Landeshauptstadt Saarbrücken (GMS) für das Jahr 2024 vorgenommen hat, um die Immobilien in Schuss zu halten und Verbesserungen herbeizuführen. Um rund 330 Gebäude zwischen Altenkessel und Brebach, Herrensohr und Bübingen muss sich GMS insgesamt kümmern, da kann aus unterschiedlichen Gründen nicht alles erledigt werden, was nötig oder wünschenswert wäre. Aber so viel wie möglich will man bis Silvester wieder schaffen, versichern GMS-Werkleiter Markus Hollenbach und Baudezernent Patrick Berberich im Gespräch mit der SZ.
Einen exakten Plan dafür gibt es jetzt, er wurde am Donnerstag im Werksausschuss beschlossen und sieht Investitionen von knapp 7,5 Millionen Euro vor. 7 443 175 Euro sind es genau und damit mehr als in den Vorjahren, als GMS jeweils rund sieben Millionen Euro zur Verfügung hatte, wie Berberich erklärt. Die Stadt verwende erneut „erhebliche Ressourcen“, um dafür zu sorgen, dass vor allem Schulen, Kitas und Bürgerhäuser in einer „hohen Qualität“ genutzt werden könnten. Oft werde auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet, da man in vielen Gebäuden das „energetische Gesamtkonzept verbessern“ könne.
40 000 Euro zur Beseitigung von Graffiti
Viel Geld fließt auch in die so wichtigen Feuerwehren. In der Feuerwache 1 im Hessenweg muss die Kellerdecke saniert werden, der Haupteingang braucht eine neue Tür – die größte Ausgabe, 200 000 Euro, jedoch ist vorgesehen für eine neue „Emulsionsspaltanlage“. Die brauche man, um Material aufzubereiten und entsorgen zu können, das von der Berufsfeuerwehr zum Beispiel nach Unfällen aufgesaugt wird, erklärt GMS-Chef Hollenbach. Auch in die Feuerwehrhäuser in Altenkessel und Klarenthal sollen in diesem Jahr jeweils mehrere Zehntausend Euro gesteckt werden, unter anderem in die Sanierung von Sanitäranlagen.
Manches, was GMS in den kommenden Monaten vorhat, ist aber auch eher banal, wie der Anschluss von Regenfallrohren an der Max-Ophüls-Grundschule am Rotenberg (20 000 Euro) oder der Anstrich von Fenstern sowie Verputzarbeiten im Bauhof Gersweiler (5000 Euro). Für die Beseitigung von Graffiti-Schmierereien an städtischen Gebäuden sind 40 000 Euro eingeplant.
Handwerker sind schwer zu bekommen
Wieviel bis Ende des Jahres vom 60-Punkte-Plan erfüllt werden kann, darauf lässt sich im Januar noch keine Antwort geben, betont Berberich. „Wahrscheinlich werden wir nicht alles schaffen. Der Plan wird und muss permanent angepasst werden, denn es tauchen ja immer aktuelle Themen auf.“ Es passierten immer ungeplante Dinge, ergänzt Hollenbach und nennt ein Beispiel: „Heizungen gehen grundsätzlich nicht im Sommer kaputt, sondern im Winter.“ Wenn dann dringend eine Lösung gebraucht wird, müssten Gelder umgeschichtet werden. Einen Puffer in Höhe von über einer Million Euro gibt es zwar ohnehin. Doch auch der kann bei der Vielzahl der Aufgaben und Ausgaben relativ schnell aufgebraucht sein.
Dazu kommt: Sanierungen eigentlich egal welcher Art werden nicht günstiger, sagt der Werkleiter. Dass es schwieriger geworden ist, überhaupt Handwerker zu bekommen, sei auch für GMS und damit die Stadt ein Thema. Corona und die Folgen, dazu der Krieg in der Ukraine – der Fachkräftemangel in Kombination mit Lieferengpässen „beschäftigt uns schon sehr derzeit“. Von einer Entspannung könne da keine Rede sein. Berberich pflichtet ihm bei: „Die Preise sind weiter hoch, und es ist noch nicht festzustellen, dass sich daran etwas grundlegend ändert.“
Rathaus St. Johann muss saniert werden
Ändern – zum Besseren – aber soll sich auf jeden Fall viel an den städtischen Gebäuden bis Jahresende. So geht man zum Beispiel davon aus, dass die Sanierung der Sandsteinfassade am Rathaus alsbald beginnen kann. Ausschreibungen seien schon vorbereitet, Beschäftigte im Rathaus schon informiert. Wenn in dem historischen Bau etwas Größeres anstehe, gehe das immer schnell in die Hunderttausende, so Hollenbach. Jetzt müsse man sich mit der Fassade befassen, dies hätten Experten festgestellt. Sehen kann man eigentlich noch nichts, doch es müsse gehandelt werden. Würde nicht, erklärt er, könnte irgendwann im schlimmsten Fall ein Steinbrocken herunterfallen und jemanden verletzen: „Das darf natürlich keinesfalls passieren.“
Bevor Gerüste gestellt werden und Handwerker loslegen können, muss jede konkrete Einzelmaßnahme in der Regel noch einmal im GMS-Ausschuss beschlossen werden. Der große grobe Plan für 2024 aber steht jetzt. Und der für 2025 ist auch schon in der Mache.