Informationstag „Interreg im Saarland“ Mehr EU-Fördergelder für grenzüberschreitende Projekte im Saarland

Saarbrücken · Ob Radwege, Bibliotheksbus oder gemeinsames Tourismus-Marketing: Mehr als 140 Millionen Euro sind seit 2014 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in die Großregion geflossen. Jetzt sind neue innovative Ideen gefragt – bei noch höherer Förderung.

 Das Zusammenwachsen der Großregion wird seit Jahren mit vielen grenzüberschreitenden Projekten gepflegt. Beim Europa-Festival im Mai war auch dies Thema, auf der Grenzbrücke zwischen Perl und Schengen wurden zudem Bilder der Grenzregion im Wandel gezeigt.

Das Zusammenwachsen der Großregion wird seit Jahren mit vielen grenzüberschreitenden Projekten gepflegt. Beim Europa-Festival im Mai war auch dies Thema, auf der Grenzbrücke zwischen Perl und Schengen wurden zudem Bilder der Grenzregion im Wandel gezeigt.

Foto: Ruppenthal

Grenzüberschreitende Radwege und ein zwischen dem Saarland und Lothringen pendelnder Bibliotheksbus, dazu Projekte wie die Universität der Großregion, gemeinsames Tourismus-Marketing in Saar-Lor-Lux, das Projekt Senior activ und eine Task Force für Grenzgänger-Probleme: All dies haben umfangreiche Interreg-Förderprogramme der Europäischen Union ermöglicht, in die seit 2014 mehr als 140 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in die Großregion geflossen sind. Schwerpunkte dabei waren Räumliche Entwicklung, Beschäftigung und Wirtschaft. Jetzt sind mit Beginn der bis zum Jahr 2027 dauernden neuen Förderperiode neue innovative Ideen gefragt. Auf einem stark besuchten Informationstag „Interreg im Saarland“ im Wirtschaftsministerium in Saarbrücken konnten sich projektinteressierte Antragsteller dazu am Mittwoch einen ersten Überblick verschaffen.

„Durch Interreg sind in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Projekte gefördert worden, die die Bürgerinnen und Bürger der Grenzregionen näher zusammengebracht haben“, betont Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD). „Ich lade daher herzlich ein, sich an Kooperationsprojekten zu beteiligen, um gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft zu arbeiten.“ Beim Informationstag stellten die Interreg-Verantwortlichen im Saarland, Anselm Römer und Christine Jung, die verschiedenen Fördermöglichkeiten in den Programmen Interreg Großregion, Interreg Nordwest-Europa und Interreg Europe (ehemals Interreg C) vor. Bis zu 60 Prozent der Kosten der einzelnen Projekte, für die mindestens zwei Partner aus mindestens zwei EU-Mitgliedsstaten erforderlich sind, so hieß es, können per Interreg gefördert werden. Eine Fragen und Antworten-Stunde zu dem für Außenstehende oft recht bürokratisch-kompliziert wirkenden Interreg-Antragsprogrammen (meist zweisprachig deutsch-französisch oder englisch) sowie ein Projektideen-Briefkasten und eine Ideen- und Partnerbörse begleiteten das Programm auf dem Informationstag.

Seit mehr als drei Jahrzehnten fördert das Programm Interreg Großregion grenzüberschreitende Kooperationen zwischen lokalen und regionalen Partnern. Das Programm wird von elf Partnerbehörden aus verschiedenen Gebieten in Belgien, Luxemburg, Deutschland und Frankreich umgesetzt. In der letzten Förderperiode gab es in allen drei Interreg-Kategorien 65 Projekte mit saarländischer Beteiligung, darunter auch etliche sogenannte Mikroprojekte, die bis zu 90 Prozent bezuschusst werden können. Nahezu alle bereitgestellten Fördergelder wurden in der letzten Periode auch verausgabt. Ab Ende Oktober können über den Internet-Link www.interreg-gr.eu sowie die Plattformen www.nweurope.eu und www.interregeurope.eu neue Anträge eingereicht werden. In einem ersten Schritt ist lediglich eine Antragsskizze erforderlich. „Ein Projekt zeichnet sich immer durch einen tatsächlichen grenzüberschreitenden Mehrwert aus“, heißt es dazu. „Verwaltet wird es zweisprachig (deutsch-französisch). Die Projektdauer liegt durchschnittlich bei drei Jahren.“

Laut Saar-Wirtschaftsministerium stehen für die neue Förderperiode bis 2027 mit Schwerpunkt für ein grüneres, sozialeres und bürgernäheres Europa noch mehr EU-Fördergelder bereits als bislang: 181 Millionen Euro für Interreg A Großregion, 310 Millionen Euro für Interreg B Nordwesteuropa und 379 Millionen Euro für Interreg Europa (ehemals Interreg C). Für Interreg A- und B-Projekte kann es auch eine zusätzliche Landes-Kofinanzierung geben (zwischen 2014 und 2020 waren dies 5,3 Milllionen Euro). "Interreg geht bereits in die sechste Programmperiode und hat an Bedeutung immer mehr zugenommen", betonte Römer: "Wir hoffen, dass die neuen Projekte auch wieder mindestens so erfolgreich werden wie bisher". Von den größeren Playern im Saarland sind die Hochschule HTW, die Tourismuszentrale und das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bereits dabei, neue Projektideen zu
entwickeln. Aber auch etliche kleinere Vereine und Organisationen sind an Interreg interessiert.

Infos zu Förderthemen, verfügbaren EU-Mitteln und Fördersätzen sowie zu Antragstellungen gibt es beim Saar-Wirtschaftsministerium unter Tel. 0681-501 4141, Frau Jung, und per E-Mail unter interreg@wirtschaft.saarland.de).

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