Gedenken Gedenken an die Opfer der Nazis im ganzen Land

Saarbrücken · Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag beginnt am Montag, 27. Januar, um 15 Uhr. Zuvor legt Landtagsprsäident Stephan Toscani um 14 Uhr an der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ einen Kranz nieder.

Bei der Gedenkveranstaltung werden Schüler der Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle das jüdische Leben in ihrer Gemeinde auf Schautafeln zeigen. Schüler des Hochwald-Gymnasiums Wadern tragen einen fiktiven Dialog zwischen einem Großvater und einem Enkel vor, die über die Deportation von Gurs nach Auschwitz sprechen. Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach wollen Steine „zum Sprechen“ bringen.

Professor Herbert Jochum, Chef der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS), bereitet in der evangelischen Saarbrücker Johanneskirche zum 27. Januar zusammen mit dem „Projekt Johanneskirche“ und dem katholischen Dekanat Saarbrücken sowie sechs Schulen das Projekt „Klangstele zum Nationalen Auschwitz-Gedenktag: Gesang vom Zyklon B“ vor. Wie Jochum der Saarbrücker  Zeitung mitteilte, werden am kommenden Montag von 0 bis 24 Uhr in der Johanneskirche die Namen der in Auschwitz Ermordeten vorgelesen. Zudem gibt es Musik und Lesungen von Texten verfolgter Autoren. Auch Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) zähle zu den Vorlesern, sagte Jochum.

Die Landesarbeitgemeinschaft (LAG) Erinnerungsarbeit im Saarland bereitet im Umfeld des Auschwitz-Gedenktages verschiedene Veranstaltungen mit vor, wie LAG-Chef Frank-Matthias Hofmann, evangelischer Kirchenrat, der SZ mitteilte. Im St. Wendeler Kulturzentrum Alsfassen werde der Historiker Dieter Wolfanger am 28. Januar um 18.30 Uhr über die Deportation der Saar-Juden ins Lager Gurs sprechen. Hofmann wird dort die Arbeit der LAG Erinnerungsarbeit vorstellen. Auch Landrat Udo Recktenwald (CDU) werde zum Thema sprechen.

Im März plant die LAG in Saarlouis eine Veranstaltung mit dem Historiker Max Hewer, der darüber berichten werde, wie die ehemaligen linken Spanien-Kämpfer nach der Niederlage gegen den Faschisten Franco ebenfalls in Gurs interniert wurden. Am 20. Juni nimmt die LAG an einer Gedenkveranstaltung der Sinti und Roma in Heidelberg teil. Auch Sinti und Roma seien aus dem Saarland nach Gurs verschleppt worden, sagte Hofmann.

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