TV Holz Warum die Corona-Krise mal etwas Gutes hat. . .

Holz/Saarbrücken · Nach fast vier Jahren Abstinenz steht Maximiliane Schröck für den TV Holz wieder in der 2. Bundesliga auf dem Spielfeld.

 Maximiliane Schröck spielte mit dem TV Holz in der 2. Liga, ehe sie kürzertreten musste.

Maximiliane Schröck spielte mit dem TV Holz in der 2. Liga, ehe sie kürzertreten musste.

Foto: Andreas Schlichter

In normalen Zeiten lässt es der Beruf von Maximiliane Schröck nicht zu, hochklassig Volleyball mit dem TV Holz zu spielen. Zu häufig kommen dienstliche und sportliche Verpflichtungen sich in die Quere. „Da ich in einem Hotel arbeite, ging das mit der 2. Bundesliga nicht so gut. Gerade dadurch, dass ich am Wochenende arbeiten muss. Ich habe deshalb aufgehört, bin vor drei Jahren aber bei der zweiten Mannschaft eingestiegen“, erzählt sie. Aber dadurch, dass das Hotel wegen der Corona-Krise „seit November geschlossen ist, hat sich für mich die Chance ergeben, dass ich in der ersten Mannschaft spielen kann. Ich trainiere momentan drei- bis viermal die Woche mit, weil es beruflich bedingt einfach möglich ist“, berichtet Maximiliane Schröck, die in einer Lodge am Bostalsee arbeitet: „Ich kann aushelfen und meine Zweitliga-Erfahrung inbringen.“

Die 29-Jährige spielte bis zu ihrem 21. Lebensjahr bei ihrem Heimatverein TV Lebach. Nach einem Jahr als Au-pair in den USA schloss sie sich dem TV Holz an. Mit dem stieg sie aus der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga auf, spielte dort etwas mehr als eine Saison, ehe sie vor fünf Jahren für ein berufliches Auslandsjahr nach Frankreich ging. Nach ihrer Rückkehr musste sie sich bald eingestehen, dass aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr bleibt für den hohen Aufwand in der 2. Liga.

Mit der zweiten Mannschaft des TV Holz spielte die 1,75 Meter große Mittelblockerin und Außenangreiferin, die auch als Diagonalangreiferin eingesetzt werden kann, in der Regionalliga – bis sie nun für die 2. Bundesliga reaktiviert wurde. „Ich finde, dass das ein großes Privileg ist, bei der ersten Mannschaft mitzutrainieren. Das sollte man wirklich wertschätzen“, betont Maximiliane Schröck. Die Reservemannschaft darf anders als die Zweitliga-Truppe aufgrund geltender Corona-Verordnungen derzeit nicht trainieren.

Am 6. März kehrte sie im Spiel beim VCO Dresden (1:3) in die 2. Liga zurück. „Es war einfach schön. Dadurch, dass ich mir weniger Druck mache, ist es noch befreiender, auf dem Feld zu stehen“, erzählt Maximiliane Schröck. Auch als der TV Holz am Samstag den MTV Stuttgart II in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken empfing, stand sie im Kader. „Ich bin als Unterstützung, als Auswechselspielerin da. Gerade, weil wir ein paar Verletzte oder krankheitsbedingte Ausfälle in der Mannschaft haben.“

In der Partie gegen Stuttgart II fehlten Katharina von Oetinger (Mittelblock, Bänderverletzung im Fuß), Cara Dietz (Außenangriff, Examen) und Sabine Weiß (Diagonal, berufsbedingt).

Alex Donaghy feierte nach sechs Wochen Zwangspause wegen einer Bauchmuskelverletzung ihre Rückkehr. „Dadurch, dass wir ein bisschen umstellen mussten, gab es ein paar Abstimmungsfehler. Wir waren nicht so kompakt, so eingespielt wie sonst“, sagt Maximiliane Schröck. Der TV Holz verlor die Partie mit 1:3 (23:25, 11:25, 25:10, 22:25).

Bis Saisonende hat der TV Holz noch vier Spiele, angefangen mit dem Doppelspieltag am kommenden Wochenende. Am Samstag um 19 Uhr ist der Tabellenfünfte VV Grimma, am Sonntag um 16 Uhr der Tabellenvierte VCO Dresden zu Gast beim Tabellenzehnten an der Saarbrücker Sportschule. Maximiliane Schröck wird wieder zur Verfügung stehen.

„Dafür ist mir der Verein zu wichtig, als dass man ihn nicht unterstützen sollte. Mir macht es auch nichts aus, auf der Bank zu sitzen.“ Sie ergänzt mit Blick darauf, dass die Volleyball-Bundesliga beschlossen hat, dass es keine Absteiger gibt: „Man kann nicht mehr absteigen. Von daher ist es eine sehr, sehr gute Lernsaison für die jüngeren Spielerinnen. Die sollen Spielpraxis sammeln.“

Und die Rückkehrerin schiebt nach: „Aber wenn es eine kritische Situation gibt, springe ich gerne ein, ganz egal auf welcher Position.“

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