Talentförderer Ein Mann, der mit Fußball Gutes tut

Dudweiler · Marc Wolscheid ist seit Kindertagen vom Kicken begeistert. Heute geht es ihm mit seinem jungen Team nicht nur um Tore und Punkte.

Marc Wolscheid freut sich auf das Turnier zugunsten des Kinderhospiz- und Palliativteams Saar.

Marc Wolscheid freut sich auf das Turnier zugunsten des Kinderhospiz- und Palliativteams Saar.

Foto: Andreas Schlichter

Marc Wolscheid (45) ist durch und durch Fußballer. Er kickt seit gut 40 Jahren für den ASC Dudweiler – auch die Söhne Dean (16, SG Sulzbachtal) und Lee (11, 1. FCS) jagen dem runden Leder nach. Nur bei Tochter Johanna (7) scheint sich die durch den Papa überlieferte Hoffnung von Mutter Alexandra (40) zu erfüllen: „Johanna kann alles machen, nur bitte keinen Fußball.“ Mit Ausnahme eines Intermezzos beim 1. FC Saarbrücken erlebte Marc Wolscheid „alle Hochs und Tiefs“ von Verbandsliga bis A-Klasse seiner Fußballlaufbahn bei seinem Heimatverein ASC Dudweiler – und trat in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters.

Als Projektleiter der Elektrofirma EMI aus Spiesen-Elversberg betreut Marc Wolscheid das wichtigste Fußball-Projekt im Land, den Neubau des Ludwigsparkstadions. Es ist die Heimat seines Lieblingsvereins, dessen Dress er in der Jugend sogar selbst eine Zeitlang tragen durfte.

„Das ist für mich natürlich eine schöne Sache“, sagt Wollscheid, der die Verantwortung für alle Starkstromarbeiten im neuen Stadion trägt. Wenn er sich in über 40 Metern Höhe auf einem der vier Flutlichtmasten einen Überblick über die Verkabelung verschafft, sieht er das neue Stadion schon vor seinem geistigen Auge. „Ich kenne die Architekten-Schnitte. Das wird ein richtig schönes Stadion“, sagt er und schwärmt von dem historischen Fußballstandort: „Die Atmosphäre war hier immer schon geil. Hier sind viele schöne Erinnerungen entstanden. Auf mich hat dieser Verein immer noch eine starke Ausstrahlung.“

Dies mag auch ein Grund sein, weshalb sein jüngster Sohn Lee – ganz der Papa – mittlerweile in Blau-Schwarz kickt. Wie kam’s? Vor sechs Jahren geschah das, was unter Fußballern als der Klassiker des Trainer-Karrierestarts gilt: „Mein Sohn fing in der G-Jugend des ASC Dudweiler mit dem Fußballspielen an, und es gab keinen Trainer. Da hat man mich gefragt. Und ich habe das übernommen“, erinnert sich Wolscheid schmunzelnd.

Ehrenamtlich, versteht sich. „Wenn ich für so etwas Geld bekommen muss, um mich dafür zu motivieren, dann lasse ich es lieber gleich“, stellt er klar.

Das Team feierte viele Erfolge und startete durch die Mitarbeit der Eltern sowie des Jugendleiters Kai Eberle etliche Unternehmungen. „Wir haben an Turnieren in ganz Deutschland teilgenommen, gegen den FC Bayern und den AC Mailand gespielt. Das nimmt den Kindern keiner mehr“, sagt Wolscheid.

Er weiß aber auch: „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich zu den Jungs, die ich alle von klein auf kenne, härter sein muss, als ich es möchte. Alles andere würde ihnen fußballerisch nicht weiterhelfen.“ Dieses Dilemma war für ihn der Anlass, im Sommer 2018 als Trainer aufzuhören. Sein Team löste sich danach auf, keiner seiner Schützlinge kickt mehr in Dudweiler, sondern für namhafte Clubs in der Umgebung. Eben auch Lee Wolscheid.

Geblieben ist Vater Marc der Wille zum Engagement. Mit der Initiative „Kids helfen Kids“ stellt er fortan Veranstaltungen auf die Beine, die der guten Sache dienen sollen. Den Anfang macht ein Fußballturnier an diesem Samstag ab 10 Uhr im Sportzentrum Dudweiler. Neben den sportlichen Aushängeschildern FCS und SV Elversberg nehmen sieben weitere Jugendteams aus der Region daran teil.

Die Einnahmen kommen Wolscheid zufolge komplett dem Kinderhospiz- und Palliativteam Saar zu Gute. „Wenn man sich mit dieser Thematik beschäftigt, muss man einfach helfen“, sagt der Familienvater, der sich bei den Sponsoren, seinem Kumpel Kai Eberle und den Eltern der Kinder bedankt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort