Neubaugebiet An der Geißwies Friedrichsthal „Man schaut immer direkt ins Grüne“

Friedrichsthal · Bürgerversammlung mit weitreichenden Details  zur Zukunft des Neubaugebietes „An der Geißwies“ in Friedrichsthal. 

 Viele Bürgerinnen und Bürger folgten im Sitzungssaal des Rathauses Friedrichsthal den  Ausführungen von RAG-Sprecher Gerd Dunzweiler  zum weiteren Fortgang im Wohngebiet „An der Geißwies“.

Viele Bürgerinnen und Bürger folgten im Sitzungssaal des Rathauses Friedrichsthal den  Ausführungen von RAG-Sprecher Gerd Dunzweiler  zum weiteren Fortgang im Wohngebiet „An der Geißwies“.

Foto: Thomas Seeber

Über 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten am Dienstag den Weg in den Sitzungssaal des Friedrichsthaler Rathauses gefunden. Es ging um die Zukunft des Neubaugebietes „An der Geißwies“. Bürgermeister Rolf Schultheis sowie Vertreter der RAG Immobilien GmbH und externe Experten erläuterten fast 90 Minuten die Pläne des zweiten Bauabschnittes sowie die notwendigen Maßnahmen zum Lärmschutz.

„Natürlich ist eine gute Anbindung für uns alle wichtig, aber damit haben wir natürlich auch den Lärm“, sagte Schultheis, „dennoch ist dieses Neubaugebiet ein wichtiges Thema für unsere Stadt. Die Planungen dauerten deswegen so lange, weil alle rechtlichen und technischen Aspekte in Betracht gezogen worden sind.“

RAG-Sprecher Gerd Dunzweiler stellte nochmal die Basisdaten des zweiten Abschnitts vor. Auf einer Gesamtfläche von 9500 Quadratmetern sollen am Ende 3500 Quadratmeter Baufläche zur Verfügung gestellt werden. Der Rest werde für die umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen benötigt. „Es entsteht ein sechs Meter hoher Erdwall, auf dem dann eine ebenfalls sechs Meter Hohe Mauer stehen wird“, so Dunzweiler. Marco Schlich vom Ingenieurbüro „Sounplan“ erläuterte genaustens die Untersuchungen seines Hauses und die abgeleiteten Ergebnisse. Dabei habe man 18 verschiedene Modelle durchgespielt. Von einer 28 Meter hohen Lärmschutzwand, die dann keinerlei Geräusch-Emissionen von der nahe gelegenen Autobahn zulassen würde, bis hin zum völligen Verzicht auf Lärmschutz, was aufgrund der gesetzlichen Vorgaben das sofortige Ende des Projektes bedeuten würde. Die gefundene Kompromisslösung führe zu einer  auch im Flächennutzungsplan festgelegten Lärmbelastung von 55 bis 59 Dezibel, was im absolut normalen Bereich liegen würde. Eine Gesundheitgefährdung bestünde erst ab 67 Dezibel. Durch Ausnutzung der Gelände-Topografie würde es gelingen, die Dimension der Schallschutz-Maßnahmen optisch zu verkleinern. Außerdem werde die Mauer mit immergrünen Pflanzen wie Efeu oder wilder Wein verdeckt. „Man schaut also immer direkt ins Grüne“, stellte RAG-Projektleiter Bernd Müller fest.

Der zweite Abschnitt des Neubaugebietes „An der Geißwies“ bringt etwa acht neue Bauplätze. Von deren Oberfläche dürfen nur 40 Prozent versiegelt - also bebaut - werden, außerdem müssen künftige Bauherrn ab einer Grünfläche von mindestens 300 Quadratmetern einen Baum pflanzen.

Auf Anfrage einiger lärmgeplagter Anwohner erläuterte Müller auch den vorgesehenen Zeitplan der Maßnahmen. Im Spätherbst dieses Jahres sollen die Rodungsarbeiten beginnen, die Arbeiten dann bis zum Ende des Jahres 2018 abgeschlossen sein. Dabei soll der erforderliche Baustellenverkehr für die Lärmschutzmaßnahmen über die Elversberger Straße abgewickelt werden, die Erschließungsmaßnahmen und späteren Bautätigkeiten dann über den Geißweg.

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