Denkwürdiges aus dem Stadtrat Sulzbach Man muss nicht alles verstehen

Die Chance, einen Bürgermeister-Vertreter aus den eigenen Reihen vorzuschlagen, hat die SPD-Fraktion im Sulzbacher Stadtrat vertan. Da kann man nur staunen.

Denkwürdiges aus dem Stadtrat Sulzbach  : Man muss nicht alles verstehen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Eine denkwürdige Woche haben wir hinter uns. Wobei wir die Sitzung des Stadtrates Sulzbach einmal näher unter die Lupe nehmen möchten. Da nahmen die Fraktionen mehrheitlich Abstand von einem Antrag der Linken, die die weibliche Form der Bürgermedaille in der dazugehörigen Satzung verankert wissen wollten. Nun denn, die Bürgerinnenmedaille wird es nicht geben. Das kann man bedauern. Man kann es aber auch sein lassen. Jedenfalls ist das ein in den letzten Tagen und Wochen  stark diskutiertes Thema.

Diskutiert wird auch, was wohl in der SPD-Fraktion des Stadtrates Sulzbach vor sich geht. Denn zur Überraschung vieler Zaungäste und Ratsmitglieder verzichteten die Sozialdemokraten in der Sitzung am Dienstag auf einen personellen Vorschlag aus ihren Reihen für das Amt des/der Beigeordneten - nachdem eben Jürgen Reimertshofer (SPD) seinen Rücktritt als Vertreter des Bürgermeisters erklärt hatte. Nun gibt es da eine Stadträtin unter den Genossen, die nach unseren Informationen das Amt gerne angenommen hätte. Man hört es  unisono von vielen Seiten. Marie-Luise Knoch ist bekannt für ihr großes soziales Engagement und dafür, dass sie bei fast allen Veranstaltungen in Sulzbach zugegen ist. Sie kann gut mit den Leuten reden und ist sehr interessiert an dem, was sich in ihrem Umfeld abspielt. Als einziges Stadtratsmitglied wurde sie übrigens neulich bei der Gewerbeschau in der Aula gesichtet. Und warum schlägt die SPD als Beigeordnete diese Frau nicht vor? Heinz Herrmann, der Fraktionschef, begründet es damit, dass in 2019 Kommunalwahlen anstehen und die Zeit der Einarbeitung bis dahin sich nicht lohne. Persönliche Animositäten spielten hier überhaupt keine Rolle. Mein Redaktionskollege, dem ich davon erzählte, fragte - halb ironisch, halb zynisch - in die Tiefe des Raumes, ob denn hier der Vertreter des  UNO-Generalsekretärs „eingeschafft“ werden soll. Wir haben uns lange angeschaut, den Kopf geschüttelt - und weitergeschafft.

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