Saarbrücken Malstatter Säckchen schonen die Umwelt

Saarbrücken · Aus alten Gardinen näht Ingrid Bröder Säckchen mit Gummizug. Die sind ideal für den Einkauf von Obst und Gemüse.

 Ingrid Bröder zeigt eines ihrer Malstatter Säckchen.

Ingrid Bröder zeigt eines ihrer Malstatter Säckchen.

Foto: BeckerBredel

Ingrid Bröder ist 79 Jahre alt. Sie gehört also nicht zu der Generation, die federführend an „Fridays for future“-Demonstationen teilnimmt. Aber die Seniorin aus Malstatt engagiert sich für einen nachhaltigen Umweltschutz. Und das gleich auf zweifache Weise: Sie verhindert das Entstehen von Plastikmüll und liefert mit ihren Malstatter Säckchen die Problemlösung gleich mit.

Aus alten Gardinenstoffen näht sie Säckchen mit Gummizug, in die man beim Einkauf Obst und Gemüse verpacken kann. Anstatt eine Plastiktasche von der Rolle zu ziehen, die nach der Verwendung fast ausnahmslos im Müll landet, kann man die Säckchen benutzen. Durch den transparenten Stoff sieht das Kassenpersonal trotzdem die verpackte Ware und kann ohne Zeitverzug kassieren.

Die Säckchen werden in Nähstunden vom Verein „Malstatt gemeinsam stark“ – kurz Mags – und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) genäht.  Freitags treffen sich dazu einige Senioren – aber auch zwei Schülerinnen bei der Arbeiterwohlfahrt. Bei Feierlichkeiten auf dem Pariser Platz werden die Säckchen dann kostenlos verteilt.

„Wir haben uns aber auch schon vor den CAP-Markt und vor andere Geschäfte gestellt und Kunden direkt angesprochen“, sagt Bröder, die von der Nachhaltigkeit ihres Projektes überzeugt ist. Die Säckchen würden nämlich sehr gut angenommen und immer wieder verwendet. Das schütze die Natur und vermeide Müll.

Die ehemalige Arzthelferin hat sich das Nähen selbst beigebracht. Sie fertigt neben den Säckchen auch Verpackungstüten aus Dekostoffen und andere Kleinigkeiten. Aktuell ist sie in die Produktion von Mundmasken eingestiegen, weil der Bedarf in der Corona-Krise so hoch ist. Aber das sei nur am Rande ein Projekt. Sobald sich die Lage beruhige, wolle sie wieder ihre Säckchen herstellen und weiter in Umlauf bringen. Eine geplante Verteilaktion in der Breite Straße sei wegen der Kontaktsperre abgesagt worden. Daran wolle man aber anknüpfen, um noch mehr Menschen zum Verzicht auf Plastik anzuleiten.

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