Geheim-Tipp für Städtetrips Der Spiegel schwärmt von der „Liebe-auf-den-zweiten-Blick-Stadt“ Saarbrücken
Saarbrücken/Hamburg · Die Landeshauptstadt kommt in der überregionalen Berichterstattung nicht immer gut weg. Anders kürzlich im Magazin „Der Spiegel“ – denn der empfiehlt Saarbrücken jetzt als Reiseziel für einen sommerlichen Städtetrip. Dabei ist der Redaktion in Hamburg allerdings ein kleiner Fehler unterlaufen.
Nachdem die saarländische Landeshauptstadt in der überregionalen Presse immer wieder mit Negativschlagzeilen auftaucht, schlägt „Der Spiegel“ jetzt andere Töne an: Unter dem Titel „So zelebrieren Sie den Sommer in Saarbrücken“ empfiehlt das Magazin auf seiner Webseite Saarbrücken als Geheimtipp für sommerliche Städtetrips. „Eine dieser Liebe-auf-den-zweiten-Blick-Städte“ sei die Landeshauptstadt. Im Beitrag des Spiegel vom 10. August verraten mehrere Saarbrücker ihre Lieblingsorte in der Stadt.
So kommt Joseph Klein zu Wort, Betreiber der Kalinski Wurstwirtschaft, der den Spiegel-Leserinnen und -Lesern kulinarische Empfehlungen gibt – von der Stadtschenke, einer angesagten Bar im Nauwieser Viertel, bis zum Gasthof „Unter der Linde“ in Sankt Arnual.
Der stellvertretende Direktor des Historisches Museums, Reiner Jung, erzählt von der historischen Bausubstanz unter dem Schlossplatz. In den Nullerjahren legte man dort die alten Burgmauern frei. Einer von vielen Funden dabei: „Wir haben zum Beispiel den zweitältesten Tennisplatz der Welt entdeckt.“ Das Spielfeld sei später mit einem Gefängnis überbaut worden.
Claude Adam-Brettar ist Chef des Kulturforums des Regionalverbandes. Er empfiehlt Besuchern, die mit Kindern in der Stadt sind, eine kostenlose Tour durch das Saarbrücker Schloss. Dort führt mittlerweile die zehnte Generation von Gespenstern Kinder durch die Räume
Auch außerhalb des Stadtgebiets gibt es einiges zu entdecken, wie der Spiegel befindet. Und lässt daher abschließend Karl Hermann zur Wort kommen. Der ist Ranger im Urwald vor den Toren der Stadt, dem 1000 Hektar großen Naturschutzgebiet am nördlichen Stadtrand, und erzählt, was es dort zu sehen gibt. Eine reiche Tierwelt etwa: „Im Saar-Urwald leben wieder Wildkatzen, die für ihre Jungen in dem Totholz geschützte Plätze finden. Und die Vielfalt an Insekten ist enorm.“
„Überraschend liebevoll“: Oberbürgermeister Uwe Conradt über den Spiegel-Artikel
Auch Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) hat den Spiegel-Beitrag gelesen, und freut sich über die „Liebeserklärung“, wie er in sozialen Medien schreibt. „Saarbrücken-Kenner vermissen natürlich sehr viel, aber es geht hier nicht um Vollständigkeit (Ludwigskirche, St. Johanner Markt, Staden, Alte Brücke, Rathaus, die Saar, Sternegastronomie, MOP, Kultstadtfest, Perspectives uvam fehlen), sondern um einen Eindruck und der ist überraschend liebevoll“, so der Oberbürgermeister im Netz.
Saarbrücken-Kennern fällt natürlich auch auf, dass dem Spiegel bei der Bildauswahl ein Fehler unterlaufen ist: Statt der Kalinski Wurstwirtschaft in Saarbrücken zeigt das Magazin im Artikel ein Foto von der Kalinski-Filiale am großen Markt in Saarlouis.