Skandal um Stadion Ludwigspark Ludwigspark-Chef fordert von Saarbrücker OB Millionen-Honorar

Saarbrücken · 1,7 Millionen Euro will die Anwaltsgesellschaft von Martin Welker aus der Stadtkasse haben. Weitere 2,4 Millionen Euro soll die städtische GIU zahlen. Entsprechende gerichtliche Mahnbescheide liegen vor.

 Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU, links) und Martin Welker, Jurist, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Innovation und Unternehmenskommunikation (GIU) und Ludwigspark-Manager.

Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU, links) und Martin Welker, Jurist, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Innovation und Unternehmenskommunikation (GIU) und Ludwigspark-Manager.

Foto: Andreas Schlichter

Lange galt Rechtsanwalt Martin Welker (52), der Jurist, der sogar in der signal-roten oder gelben Bauarbeiter-Warnweste vor den Schranken der Saar-Justiz auftauchte, als ein Hoffnungsträger des Saarbrücker Oberbürgermeisters (OB) Uwe Conradt (43, CDU). Wenn es um die Problembaustelle Ludwigs­parkstadion und die Kostenexplosion ging, war Welker für den Rathauschef der Mann der Stunde. Welker soll zumindest gelegentlich am Bau und im Gerichtssaal einen barschen und forschen Ton pflegen. Der OB hatte für seinen Vertrauten und Stadion-Manager steile Karrieresprünge geplant. Der Anwalt, zwischenzeitlich zum Geschäftsführer der städtischen GIU (Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung) befördert, war Wunschkandidat für den vakanten Job des städtischen Baudezernenten. Diese Personalplanung gefährdete letztlich wohl die Fortsetzung der Jamaika-Koalition von CDU, Grünen und FDP im Saarbrücker Stadtrat, weshalb der OB die Dezernentenwahl absagte.