Kolumne Lokalpolitiker müssen Antworten geben

in Sulzbach regt sich Unmut über die Lokalpolitiker, die bisher zum muslimischen Gebetshaus keine klaren Worte finden.

Kolumne: Lokalpolitiker müssen Antworten geben
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der Umbau der Alten Post in Sulzbach zu einem muslimischen Gebetshaus, fälschlicher Weise wird oft von Moschee gesprochen, brennt vielen Menschen in der Salzstadt auf den Nägeln. Das wurde zu Beginn dieser Woche deutlich, als sich beim CDU-Bürgerdialog mehrere Bewohner zu Wort meldeten. Und sie stellten dabei Fragen, die einigen Kommunalpolitikern noch zu schaffen machen werden. So zum Beispiel, warum vor der Sitzung des Bauausschusses damals nicht eine öffentliche Anhörung stattgefunden habe.

Solche gäbe es wegen anderer Bauvorhaben schließlich auch, und diese Planungen würden nicht eine solche Außenwirkung erzielen wie das Gebetshaus in der Bahnhofstraße, schräg gegenüber der katholischen Pfarrkirche Allerheiligen. Bei einer solchen Versammlung hätten die Sulzbacher ihren Vertretern im Stadtrat ihre Befürchtungen direkt und vor Erteilung der Baugenehmigung mitteilen können. Diese Chance ist vertan worden! Vor allem ist vielen nicht begreiflich, warum eine Gruppe (gemeint sind die Salafisten) jahrelang vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wenn diese doch angeblich friedlich ist und von ihr keine Gefahr ausgeht.

Sorgen machen sich viele Bürger zudem, ob das Image der Salzstadt nicht leiden werde, wenn das Gebetshaus zu einem „Salafisten-Zentrum“ umfunktioniert würde, in dem mehr als 200 Muslime aus nah und fern (auch über die Grenzen zu Frankreich oder den Benelux-Staaten hinweg) sich versammelten zu Gebet und Austausch.

Völlig unangemessen ist es und war es auch am Montag beim CDU-Bürgerdialog, wenn einzelne Gruppierungen jetzt versuchen, mit unterschwelligen Ängsten  Stimmung gegen Muslime oder alle Menschen fremder Herkunft generell  zu machen. Auch darauf (genau wie auf Fragen zu Baugenehmigung und  Überwachung der Bau-Ausführung) müssen die Lokalpolitiker spätestens am 19. September im öffentlichen Teil einer Stadtratssitzung Antworten geben. Wir bleiben gespannt!

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