In Dudweiler war richtig was los Lichtblicke im wahrsten Sinn des Wortes

Dudweiler · „Pro Dorf“-Veranstaltung in Dudweiler sorgt mit vielen Höhepunkten trotz des schlechten Wetters für einen großen Besucherandrang.

 Für Glanz und Glamour im „Pro Dorf“-Zelt sorgte das Organisations-Team um Ute Freudenberger (links) und Sandra Zitt (rechts).

Für Glanz und Glamour im „Pro Dorf“-Zelt sorgte das Organisations-Team um Ute Freudenberger (links) und Sandra Zitt (rechts).

Foto: Iris Maria Maurer

Die 14. Dudweiler Lichtblicke standen in diesem Jahr unter dem Motto „Glanz und Glamour“. Zu Veranstaltungsbeginn um 18 Uhr war jedoch noch nicht viel davon zu sehen. Fast drohte das Fest der Gewerbetreibenden am vergangenen Freitag durch Regengüsse ins Wasser zu fallen. Am Drogeriemarkt „Rossmann“ am Marktplatz wurde gerade das begehrte Regenschirm-Sortiment frisch aufgefüllt. Doch Petrus hatte ein Einsehen und drehte ab 19 Uhr den Wasserhahn zu. Von da an füllten sich die Straßen und Plätze der Dudweiler Innenstadt minütlich mit Menschen. Vom Mühlenviertel über den Alten Marktplatz bis in die Fußgängerzone hatten sich die Gewerbetreibenden und andere Standbetreiber Angebote und Aktionen ausgedacht, um für Unterhaltung und Genuss zu sorgen. Dazwischen sorgten die Fantasiewesen des Stelzentheaters Circolo für Staunen bei den großen und kleinen Gästen.

Seit 2003 findet das Fest am zweiten Freitag im November statt. Der Gewerbe- und Ortsinteressenverein „Pro Dorf“ brachte vor knapp 14 Jahren das Konzept der Lichtblicke nach Dudweiler – eine Verbindung zwischen einer Kulturveranstaltung, einem Fest in Abendstimmung und Late-Night-Shopping. Eine gute Gelegenheit für die Geschäftsleute, ihr Ladenlokal sowie ihre Arbeit vorzustellen. Und dass dieses Konzept greift, zeigt ein Blick in die hell erleuchteten Läden der Fußgängerzone – sie sind rappelvoll mit Kunden.

Heißen, live gespielten Rock ’n’ Roll von den „Hound Doxx“ gibt es etwa beim Second-Hand-Laden „Exclusiv“. Einige Gäste hält es nicht mehr auf den Bänken. Sie legen im Eingangsbereich des Ladens ein flottes Tänzchen aufs „Parkett“.

Nebenan bei „Living and Giving“ kann man einen Cocktail in einem Glas zum Mitnehmen genießen. Etwas enttäuscht zeigt sich dennoch Heidi Paul aus Dudweiler. „Ich hatte gehofft, dass die Schaufenster mehr nach dem diesjährigen Motto geschmückt wären. Aber wirklich nach Glanz und Glamour sieht nur dieses hier aus“, findet sie und deutet auf das Fenster des Ladens hinter ihr, in dem Fotokünstler Ulrich Höfer seine Bilder ausstellt. Das Fenster ist mit glitzernder Folie und goldenen und silbernen Deko-Elementen und Lichtern geschmückt. Zahlreiche Besucher nippen beim Betrachten seiner Ausstellung am köstlichen weißen Glühwein von der Mosel. „Das Fenster hat meine Familie dekoriert“, erklärt Höfer, der sich über das Lob freut: „Der Laden ist normalerweise ein Leerstand, den ich seit vier Jahren nutzen darf, um meine Fotos zu präsentieren und die Ladenzeile damit etwas zu beleben.“ Es ist ihm gelungen.

Auch Kunsthandwerker und Vereine bringen sich mit ihrer Ware  und Getränken an erleuchteten Ständen und Pavillons mit ein. „Auf das Wetter haben wir ja keinen Einfluss. Wir haben mit nichts gerechnet, und jetzt kommen doch so viele Gäste. Wir sind sehr zufrieden“, äußert sich Brigitte Frey vom Dudweiler Bienenzuchtverein, die Honig, Wein, Marmelade und Liköre anbietet. Auch Monika Pfister hat zwischenzeitlich Kundschaft, die sich für ihre handgestrickten Mützen und Schals interessiert. Mit dem Erlös finanziert sie ihre „Eichhörnchen in Not“-Aktivitäten. 115 der possierlichen Tiere hat sie in diesem Jahr in mühevoller gerettet, aufgezogen und wieder ausgewildert. „Das zu stemmen und zu finanzieren geht nur mit Spenden und Verkaufserlösen meiner selbstgestrickten Waren“, erzählt sie.

Mittlerweile ist es richtig voll geworden auf dem Markt. Die Besucher genießen die kulinarischen Angebote von der Rostwurst über Lammspieße bis hin zur deftigen Suppe. Im „Pro Dorf“-Zelt auf dem Marktplatz herrscht gute Stimmung dank der flotten Dixie-Klänge. Hier treffen wir Ute Freudenberger und Sandra Zitt vom Organisations-Team. „Wir sind sehr dankbar für die Zustimmung unserer Gäste, die uns Jahr für Jahr die Treue halten und unsere Veranstaltung besuchen. Aber auch für die großartige Unterstützung des Bauhofs, der uns ohne großes Aufhebens zur Seite steht, wenn Not am Mann ist“, erklären sie unisono.

Die Organisation einer solchen Veranstaltung ist mitunter nicht immer einfach. So müsste durch eine Verwaltungsvorschrift eine zertifizierte Firma für die Stromanschlüsse vor Ort sorgen. Aber was tun, wenn diese aus Krankheitsgründen ausfällt? „Zum Glück haben sich die Geschäftstreibenden bereit erklärt, den Standbetreibern vor ihren Läden Strom bereit zu stellen“, sagt Ute  Freudenberger.

Viel Applaus erntete die Abschlussveranstaltung auf dem Marktplatz. Ein barockes Bodenfeuerwerk mit Böllern, bunten Leuchtkugeln und zischenden Feuerfontänen und -sonnen löste „Ahs“ und „Ohs“ im Publikum aus . Lichtblicke im wahrsten Sinne des Wortes.

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