Besuch im Stadtbezirk Lehrschwimmbecken bleibt geschlossen

Dudweiler · Für eine Sanierung fehlt das Geld. Daran änderte der Besuch der Oberbürgermeisterin in der Grundschule nichts.

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts mit blauem Schirm) hört den Dudweilerern aufmerksam zu.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts mit blauem Schirm) hört den Dudweilerern aufmerksam zu.

Foto: BeckerBredel

Die Schüler der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler-Süd müssen außerhalb des Schulgeländes Schwimmen lernen. Diese unerfreuliche Nachricht stand am vorigen Dienstagnachmittag am Beginn des Stadtteilrundgangs mit Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Vertretern ihrer Verwaltung, Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz, Kommunalpolitikern und Bürgern. Mehr als 200 000 Euro würde die Ertüchtigung des Lehrschwimmbeckens nämlich kosten. Geld, dass sich die chronisch klamme Stadt weder leisten kann noch darf. Zumal sie im Saarlandvergleich mit solchen Schulschwimmbecken auch immer noch gesegnet ist, wie Stadtpressesprecher Thomas Blug informiert. Vier von sieben im Saarland liegen nämlich auf Saarbrücker Bann. Steht in Dudweiler-Süd nun Schwimmunterricht auf dem Lehrplan, müssen die Gundschüler in den Bus steigen, der sie zum Dudobad bringt, für die Kosten kommt die Stadt auf, wie Gisela Werner vom Schulamt berichtete. Und: „Damit sich die Fahrt auch wirklich lohnt, und beim Unterricht auch was rauskommt, werden Doppelstunden organisiert.“ Nachkarten, wie das von der Linken-Kommunalpolitikerin Gabriele Ungers, half da nix. Sie hätte sich gewünscht, dass der städtische Gebäudemanagementeigenbetrieb GMS bereits repariert hätte, als die Kosten noch auf niedrigem fünfstelligen Niveau gelegen hätten. In dieser Sache konnten sich Britz und Verwaltung auch auf die entsprechenden Beschlüsse der zuständigen Gremien vom Bezirksrat Dudweiler, über den Bauausschuss und den Stadtrat berufen.

Die sind möglicherweise dann auch in anderer Sache gefragt. Wo einst  medizinische Geräte produziert wurden, entstehen ein neuer Supermarkt und ein fünfgeschossiges Studentenwohnheim. Das steht bereits fest, die meisten Anlieger wünschen sich einen Vollsortimenter, den sie zu Fuß erreichen können. Aber wie soll der Verkehr fließen? In der Beethovenstraße und ihren Einmündungen gibt es werktags zu den Ein- und Auspendelzeiten ohnehin schon ständig Verkehrsbehinderungen, wie Anwohner berichteten. Vorschläge, wie die Kunden auf den ebenfalls noch zu bauenden Parkplatz des Supermarktes kommen sollen, und die Studenten in ihre Wohnungen, gibt es zu Hauf. Kreisel, Ampeln, komplette Verkehrsführung – damit ist die gut zwanzigminütige Diskussion knapp auf den Punkt gebracht. Wie sich die Bürger dann offiziell in die Planungen einbringen können, beschreibt Blug: „Während der Offenlegungsphase kann beim Bauamt jeder seine Einwendungen vorbringen.“ Dazu muss im Anschluss das zuständige Fachamt Stellung beziehen, ehe die demokratisch gewählten Gremien bis hin zum Stadtrat dann unter Berücksichtigung dieser Stellungnahmen über das Wie entscheiden. Dass am Mückendell zusätzlich noch Wohnraum geschaffen werden soll, war dagegen nur kurz Thema der Rundgangsversammlung.

 Der Stadtteilbesuch in Dudweiler führte zu Beginn in die Albert-Schweitzer-Grundschule.

Der Stadtteilbesuch in Dudweiler führte zu Beginn in die Albert-Schweitzer-Grundschule.

Foto: BeckerBredel

Wie groß das Seniorenpflegeheim am Hofweg dagegen wird, ist durch den Baukörper bereits klar umrissen. Hier erklärte Blugs Vorgänger Dirk Sellmann, inzwischen Sprecher des Bauherrn Deutscher Schwesternverband, was hier noch passiert. In den bereits stehenden Mauern werden 110 Pflege-Einzelzimmer eingerichtet: „Die Nachfrage in diesem Bereich ist riesengroß, viele wünschen sich ein eigenes Zimmer und eine eigene Nasszelle.“ Wenn möglich gar noch eine kleine Küche, um möglichst lange das Leben im Alter so selbstbestimmt es geht zu leben. Dazu kommen noch zwei Service-Wohnungen und eine der Öffentlichkeit offene Praxis für Physiotherapie. Um den Parkdruck auf das Viertel nicht zu erhöhen, will der Bauherr auch ausreichend Parkplätze für die rund 100 Arbeitnehmer schaffen. Platz für einen hübschen – und das war den Nachbarn wichtig – öffentlichen Park soll auch noch sein. Obendrein bleibt auch noch Raum für den Allgemeinen Turnverein (ATVD), der seinen Sportplatz geopfert hat, um die eigenen Unterhaltungskosten deutlich zu senken. „Wenn hier alles fertig ist, bauen wir ein Mehrzweckspielfeld, eine Sprunganlage und eine Kugelstoßanlage“, so der zweite Vorsitzende Rolf Joachim. Das Seniorenpflegeheim soll im April bezugsfertig sein.

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