Armutsbekämpfung in Saarbrücken Rund 16,3 Millionen Euro für die Gemeinwesenarbeit

Saarbrücken · Arbeitslos, überschuldet, perspektivlos. Tausende Saarbrücker sind froh, wenn ihnen dann jemand hilft und Lebensqualität gibt. Dahinter stehen die Mitarbeitenden der Gemeinwesenarbeit (GWA). Die acht Saarbrücker Einrichtungen haben jetzt wieder Planungssicherheit über Jahre.

 Der orientalische Markt in Burbach (hier eine Archivaufnahme) gehört zu den Angeboten, an denen auch die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil mitwirkt. Dieses Jahr fiel der Markt wie so vieles der Corona-Pandemie zum Opfer.

Der orientalische Markt in Burbach (hier eine Archivaufnahme) gehört zu den Angeboten, an denen auch die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil mitwirkt. Dieses Jahr fiel der Markt wie so vieles der Corona-Pandemie zum Opfer.

Foto: BECKERBREDEL/bub/BECKERBREDEL

Die Landeshauptstadt und der Regionalverband Saarbrücken fördern die Gemeinwesenarbeit (GWA) mit rund 16,3 Millionen Euro. Das teilt die Stadtpressestelle mit.

Weiter heißt es, das Geld stelle sicher, dass bereits „bewährte und dringend erforderliche Angebote“ über den Zeitraum 2021 bis 2025 erhalten bleiben und weiterentwickelt werden.

Nach den Beschlüssen der Regionalversammlung und des Saarbrücker Stadtrates Mitte Dezember erhalten die GWA-Projekte nun ihren Zuwendungsbescheid für den gesamten Förderzeitraum.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) sagte: „Die Förderung der Saarbrücker GWAs ab 2021 für weitere fünf Jahre bringt Planungssicherheit für die in den jeweiligen Einzelprojekten festgelegten personellen und sachbezogenen Ressourcen.“

Alle acht GWA-Einrichtungen in der Landeshauptstadt werden Gillo zufolge mit ihren bisherigen Trägern weitergeführt. Das komme der in den Jahrzehnten gewachsenen vertrauensvollen Arbeit mit den Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen vor Ort zu Gute.

Oberbürgermeister Uwe Conradt sagte: „Gemeinwesenarbeit ist für eine wirksame und anhaltende Verbesserung der Lebensumstände in benachteiligten Stadtteilen unverzichtbar. Jeder soll die Möglichkeit haben, am ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Leben der Stadt teilhaben zu können. Die Gemeinwesenarbeit leistet damit auch einen Beitrag, die Stadtteile aufzuwerten und die Lebensqualität vor Ort zu steigern.“

Die Gemeinwesenarbeit in Saarbrücken hat eine lange Tradition. Seit 1974 haben sich in mehreren Stadtteilen acht GWA-Projekte entwickelt. Zu diesen zählen auf dem Wackenberg der Verein PÄDSAK, das BürgerInnen Zentrum Brebach, das Kontaktzentrum Folsterhöhe, die Stadtteilbüros Alt-Saarbrücken und Malstatt, die Gemeinwesenarbeit Burbach, die Zukunftsarbeit Molschd (ZAM) und die Gemeinwesenarbeit Dudweiler-Mitte.

Träger der Projekte sind der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V., das Diakonische Werk an der Saar, die PÄDSAK e.V. und die Paritätische Gesellschaft für Gemeinwesenarbeit gGmbH. Die GWA dient Menschen, die oft mehrere Probleme gleichzeitig haben, als niedrigschwellige Erstberatungsstelle vor Ort. Sie prägt die örtliche soziale Infrastruktur maßgeblich und schafft enge Verbundenheit und Identifikation in den Quartieren.

Die Landeshauptstadt und der Regionalverband veranstalteten einen Förderwettbewerb, um diese Arbeit in den nächsten fünf Jahren zu unterstützen. Das Gesamtvolumen der Zuwendungen für Gemeinwesenentwicklung und soziale Stadtteil- und Quartiersentwicklung sowie Existenzsicherung, Armutsbekämpfung und Beschäftigung durch die Stadt Saarbrücken beläuft sich in der Förderperiode 2021 bis 2025 auf rund 10,4 Millionen Euro. Auf den Regionalverband entfallen für die Jugendhilfe als Bestandteil der Gemeinwesenarbeit weitere 4,4 Millionen Euro. Neben diesen Hauptfinanzierern stellt die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH zusätzliches Geld bereit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort