Julia Aatz und Arne Menzel Künstlerpaar arbeitet jetzt zusammen

Saarbrücken · Julia Aatz und Arne Menzel sind privat seit fast 25 Jahren zusammen. Aber erst in diesem Jahr schufen sie ein gemeinsames Gemälde.

 Das Künstlerpaar Arne Menzel und Julia Aatz teilt sich ein Atelier im Kuba. Die beiden haben ihr erstes gemeinsames Gemälde geschaffen. 

Das Künstlerpaar Arne Menzel und Julia Aatz teilt sich ein Atelier im Kuba. Die beiden haben ihr erstes gemeinsames Gemälde geschaffen. 

Foto: Iris Maria Maurer

Im ersten Stock des Ateliergebäudes KuBa, Kulturzentrum am Eurobahnhof, steht die Tür zum Atelier von Julia Aatz und Arne Menzel offen. Die Wintersonne fällt hinein und strahlt auf ruhige Landschaftsgemälde aus der Bretagne und lässt auch bunte, streifige Bilder in der anderen Atelierecke leuchten. Seit 2007, seit den Anfangszeiten des KuBas haben Julia Aatz und Arne Menzel dort gemeinsam ein Atelier. Aber sie sind nicht nur eine Ateliergemeinschaft, „wir sind auch seit fast 25 Jahren privat ein Paar“, erzählt Julia Aatz und schüttelt ungläubig ihren Kopf. Auch Arne Menzel muss lachen.

Dass die beiden harmonieren, zeigt sich daran, dass sie neuerdings auch ein Künstlerpaar sind. Bisher hatten sich die beiden bildenden Künstler mit den vielen Qualifikationen zwar beruflich unterstützt und auch schon gemeinsam an Projekten gearbeitet, aber nun erschaffen sie auch gemeinsame Kunstwerke, wie das Gemälde „Castle in Norwich“, das auch gerade in der Herbstsalon-Ausstellung im KuBa zu sehen war.

„Ich stamme aus einer Künstlerfamilie, bin mit Ausstellungen und Kunst groß geworden“, erzählt Julia Aatz, die in Dillingen geboren wurde. Daher absolvierte sie eine Ausbildung zur Steinbildhauerin, mit dem Abschluss als Saarlandbeste. Als Steinmetzin arbeitete sie unter anderem an der Restaurierung des Rathauses St. Johann mit und hat bis heute eine Bildhauerwerkstatt im Nordsaarland: „Aber irgendwann wollte ich dann Malerei studieren.“ So wurde sie im Jahr 2000 Studentin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, machte ihr Diplom, wurde Meisterschülerin und arbeitet seit 2007 freiberuflich.

Zurzeit ist sie häufig in der Nähe von Trier, arbeitet am Auftrag einer Großskulptur eines Islandpferdes. „Ich kenne die Islandpferdeszene gut, habe schon für die Weltmeisterschaft im Jahr 2013 in Berlin an einer Skulptur gearbeitet“, erklärt sie. Auch der gebürtige Saarlouiser Arne Menzel lernte zuerst etwas Kreatives, aber Bodenständiges, machte eine Ausbildung in der Textilver­edelung, wurde danach Drucker. „Aber von 2003 bis 2008 habe auch ich an der HBK studiert“, sagt er. Seitdem arbeitet auch er als freier Künstler, seine Lehraufträge im Freihandzeichnen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft und auch sein Kurs „Völklinger Dialog zur Kunstbetrachtung“ an der HBK Saar erleichtern den Alltag.

Im Februar kam es zur ersten gemeinsamen Arbeit an einem Kunstwerk. „Wir hatten im Februar eine Ausstellungsbeteiligung in Norwich, in England. Und um uns auf die Reise dorthin vorzubereiten, haben wir uns im Internet über die Stadt informiert“, berichtet Menzel. Dabei haben sie auch die Zusammenhänge der Stadt, die Perspektiven, Wege und Ansichten, über das Programm Google Street View studiert. Dessen Fehler und Verpixelungen faszinierten sie. So kam die Idee, ein Gemälde anzufertigen, das auf diesen fehlerhaften Eindrücken beruht. Es zeigt die wichtigsten Gebäude von Norwich, jedoch verzerrt, verspiegelt. Die Farben aber sind real, bei grellem Sonnenschein. So wirkt das Gemälde surreal, es verwirrt, gleichzeitig fasziniert es und zeigt die Hochglanz-Optik der Internetfotos. „Es hat die Ästhetik des Rechners, aber als Gemälde“, erklärt Menzel.

  Großskulptur eines Islandpferdes von Julia Aatz

Großskulptur eines Islandpferdes von Julia Aatz

Foto: Julia Aatz

Die gemeinsame Arbeit  hat dem Paar viel Spaß gemacht, jeder hatte seinen Anteil, trotzdem haben beide alles gemeinsam erschaffen. Und sie genossen dabei die gemeinsame Zeit. „Wir haben uns prima ergänzt“, sagt Julia Aatz lachend. Daher arbeiten sie mittlerweile auch an einem neuen Gemälde - in dergleichen Optik. Und die Stadt ist diesmal Saarbrücken.

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