Straßenkunst Künstler machten St. Johanner Markt unsicher

Saarbrücken · Am Mittwoch begann das Straßentheater-Festival – an diesem Samstag tummeln sich die Künstler im Deutsch-Französischen Garten.

 Komik mit Rosen: Die Schauspieler von Merci Madame begeisterten ihre Zuschauer zur Eröffnung der „Internationalen Straßentheatertage – Sommer Szene“ am St. Johanner Markt mit dem Programm „Tact’ils“.

Komik mit Rosen: Die Schauspieler von Merci Madame begeisterten ihre Zuschauer zur Eröffnung der „Internationalen Straßentheatertage – Sommer Szene“ am St. Johanner Markt mit dem Programm „Tact’ils“.

Foto: Iris Maria Maurer

Saarbrücken ist zwar nicht der Montmartre. Dennoch saß am Mittwoch auf dem St. Johanner Markt ein Maler als wär‘s der Place du Tertre. Weiß muss seine Lieblingsfarbe sein, denn kalkweiß wie der Markbrunnen war der Künstler nicht nur vom Scheitel bis zur Sohle, weiß waren auch die kleine Staffelei sowie Pinsel und Farbe, mit der er darauf malte. Und weil der Mann schon ziemlich alt und gebrechlich aussah, kamen ihm Kinder auf einen Wink hin bereitwillig zu Hilfe.

Dann zeigte dieser Kauz aber seine Tücken: schweinste mit der Farbe herum und bat, die Helfer sie aufzuwischen, forderte sie stumm auf, sich doch bitte ein weißen Klecks auf die Nase zu malen oder auch auf die Füße.

Was dahintersteckte, war die Sommer Szene, die am Mittwoch mit drei Kostproben auf ihr Programm einstimmte. Hinter dem Maler wiederum steckt Steven Groenen. Der Niederländer lieh der Künstlerpuppe nicht nur sein Bein, sondern erweckte sie auch sehr überzeugend zum Leben. Ein kleiner Junge war von diesem „François Blanc“ so fasziniert, dass er alle seine Wünsche brav befolgte. Auf weniger Gegenliebe stieß eine weitere seltsame Gestalt. Dabei sah Jean-François Geubel unter seiner Runzelmaske, an der Hand den Blindenstock nicht minder hilfsbedürftig aus. Doch der alte belgische Schlawiner stellte sehr hartnäckig den Frauen nach und versuchte, sie mit ein paar Röschen zu bezirzen. Ganz harmlos hingegen sorgte das Brassband-Trio „Tribal Jâze“ aus Frankreich mit munterer Musik für gute Laune. Nachdem die Künstler aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich zuerst den Markt unsicher gemacht hatten, zogen sie abends zum Schloss weiter.

Am Samstag kann man Geubel und das Jazz-Trio wiedersehen. Dann tummelt sich die Sommerszene ab 15.45 Uhr mit sechs verschiedenen Gruppen im Deutsch-Französischen Garten. Zum krönenden Abschluss des Abends kommt das Kölner N.N. Theater mit einem garantiert deftigen Spektakel zu „Luther“.

 Die Band Tribal Jaze bot den Markt-Besuchern Gelegenheit  zu einem „Bal du Rue“.

Die Band Tribal Jaze bot den Markt-Besuchern Gelegenheit  zu einem „Bal du Rue“.

Foto: Iris Maria Maurer
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