Kommentar Konzept verdient eine faire Chance

Es gehört schon etwas Mut dazu, sich ausgerechnet die Saarbrücker Eisenbahnstraße als Standort für einen neuen Laden auszusuchen. Das Team der „Tante Guerilla“ hat das getan und damit der Straße und vielleicht sogar dem ganzen Luisenviertel neues Leben eingehaucht.

Das ist auch bitter nötig. Aus der einst respektablen Einkaufsstraße ist, ähnlich wie die Kaiserstraße, eine Meile mit Spielcasinos und Billigläden geworden. Die meisten Fachgeschäfte haben sich zurückgezogen, was das Umfeld nicht besser macht. Aber es gibt Hoffnung, und die kommt von den jungen Leuten im Viertel. Das Café Fredrik ist so ein Hoffnungsschimmer und auch das Garelly-Haus – mit seinem alternativen kulturellen Angebot belebt es das Luisenviertel. Die „Tante Guerilla“ überzeugt mit ihrem frischen Konzept, nachhaltigen, fair gehandelten Produkten und einer einladenden Einkaufsatmosphäre. Vielleicht lockt der Laden auch Kunden an, die bisher vor allem auf die Saarbrücker Bahnhofstraße fixiert waren. Und noch etwas ist bemerkenswert: Aus einem früheren Online-Unternehmen ist ein stationärer Laden in der City geworden. Der beste Beweis dafür, dass sich Online-Handel und stationärer Handel ergänzen können.

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