Kommentar Das Verbrechen hält sich hartnäckig
In Saarbrücken ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Körperverletzung zu werden, wesentlich größer als in Stuttgart, Hamburg, München oder Köln.“ Dieser Satz stammt aus dem ältesten SZ-Artikel zur BKA-Statistik – und bezieht sich auf die Zahlen von 1992. Das Problem ist also eine Erblast für jeden Politiker, der in Saarbrücken Oberbürgermeister oder im Saarland Innenminister wird.
Genau wie die gähnend leeren Kassen in Stadt und Land – die es unmöglich machen, sich das zu besorgen, was gegen die spezielle Saarbrücker Kriminalität am ehesten helfen würde: nämlich mehr Polizisten. Aber immerhin haben wir heute eine öffentliche Diskussion über das Problem. Und einen Innenminister, der versucht, aus dem, was er hat, das Beste zu machen – Sicherheitspartnerschaft, Video-Kameras, BAO, FASt. Und jetzt lässt er sich eben noch mal eine Analyse machen. Klar, in all diesen Dingen kann man völlig anderer Meinung sein. Aber der Mann handelt wenigstens – bekanntermaßen ohne Angst davor, hinterher in Grund und Boden kritisiert zu werden. Gut so. Er hockt wenigstens nicht wie das Kaninchen vor der Schlange. Und das ist in Saarbrücken halt mal die importierte Kriminalität. Denn leider kommt nicht nur ein Drittel unserer Einzelhandelskunden aus Frankreich. Nein. Es kommen auch viele Opfer der katastrophalen französischen Sozialpolitik. Und diejenigen, die in Berlin so für die deutsch-französische Freundschaft schwärmen, sollten uns auch das Geld geben, um mit den Folgen dieser Politik umzugehen.