Kommentar Nehmt das Geld – es hilft den Kindern!

Ja, was ist denn das für eine Begründung? Die Stadt möchte nicht, dass Eltern zusammenlegen und Luftreiniger für Klassenzimmer kaufen. Warum? Weil „Schulausstattung eine öffentlich-rechtliche Aufgabe des Schulträgers“ ist.

 Jörg Laskowski

Jörg Laskowski

Foto: Robby Lorenz

Ja – und wenn der Schulträger kein Geld hat, obwohl eine Anschaffung sinnvoll wäre? Müssen Kinder und Lehrer dann darauf verzichten? Also – mit Verlaub – diese Argumentation ist nicht ganz überzeugend.

Klar: Nicht jeder darf einfach irgendein Gerät kaufen und es in einer Schule aufstellen. Das geht nicht. Aus haftungsrechtlichen Gründen muss da jede Schraube und Mutter nach allen Regeln der Kunst von Vater Staat genehmigt sein. Aber es gibt ja offenbar schon Luftreiniger, die den Segen von oben haben – und zwar die Geräte, mit denen die Stadt vernünftigerweise die Speisesäle der Grundschulen ausstatten will.

Da wäre es doch nur sinnvoll zu sagen: Liebe Eltern, wenn Sie Ihr Geld loswerden wollen, dann her damit – die Stadt kauft dafür so viele offiziell abgesegnete Luftreiniger wie möglich. Gut, die wären wohl teurer als die aus dem Eltern-Vorschlag. Aber das hätte trotzdem geklappt. Ich glaube: An dieser Spendenaktion hätten sich jede Menge Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde beteiligt. Garantiert wären auch noch ein paar Großspender dazugestoßen. Aber es ist ja noch nicht zu spät. Das Virus ist noch da. Vielleicht sollte die Stadt mal jemanden dafür abstellen, der auslotet, wie viel Geld eine solche Spendaktion bringen könnte. Und wie viele Klassenzimmer danach einen Luftreiniger hätten.

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