Kommentar Contra Es braucht Überzeugung

Tollkühn, noch für den Religionsunterricht Partei zu nehmen, wenn die Kirchen, die für ihn stehen, durch Missbrauch auffallen.

Kommentar: Guter Religionsunterricht öffnet auch den Blick für andere Religionen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Oder mit Reformen über die Köpfe der Gläubigen hinweg. Um bloß ein paar Negativschlagzeilen zu nennen. Trotzdem: Es gibt noch gute Gründe für den konfessionsgebundenen Unterricht. Guter Religionsunterricht war auch bislang schon kein katholisches oder evangelisches Glaubensdiktat, sondern öffnet den Blick auch für andere Religionen, befördert das Debattieren über Moral. Worin besteht dann der Mehrwert des Ethikunterrichts? Mal abgesehen davon, dass bei Fragen der Lebensanschauung das Monopol nicht nur beim Staat liegen sollte: Auch Montessori- oder Waldorfschulen stehen ja für bestimmte Weltanschauungen. Viel wichtiger aber: Das Christentum ist eine Wurzel unserer Gesellschaft, unserer Kultur. Sich dies immer wieder bewusst zu machen, just in Zeiten, in denen Christen in vielen Teilen der Welt verfolgt werden, braucht einen Unterricht aus – christlicher – Überzeugung.