SZ-Kolumne So kann’s gehen Ist der Rollladen nun halb oben oder halb unten?

Weltbewegende Fragen zu Pessi- und Optimismus lassen sich nicht nur mit Wassergläsern stellen, lehrt die saarländische Knauber-Erfahrung.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Für die große philosophische Optimismus-Pessimismus-Frage „Ist das Glas halb leer oder halb voll?“ gibt es jetzt auch eine saarländische Variante: „Is‘ der Rolllade jedzd halba nuff odda halba nunner?“ Das Reißen des Rollladengurtes war nicht zu hören gewesen, der satte Rums, mit dem der Rollladen dann herunterkrachte, dagegen umso deutlicher.

Natürlich war der obere Teil des Rollladengurts im Rollladenkasten verschwunden. In jenem Rollladenkasten, den ich vor ein paar Jahren mit Styropor so isoliert und tapeziert hatte, dass er sich nicht mehr ohne weiteres öffnen lässt.

Also schweren Herzens die Verkleidung aufgeschnitten, dann das Ding mit mehr oder minder sanfter Gewalt geöffnet … Aha! Da hatten die Vorbesitzer so ein Fertigteil einbauen lassen, bei dem der Gurt in einer geschlossenen Kassette verschwindet.  Die sich nicht öffnen lässt. In so einer Situation greift die alte saarländische Heimwerkerregel: Was nicht passt, wird passend gemacht. Ja, klar, man könnte auch vom „Knauben“ sprechen. Ein kleines Loch an der richtigen Stelle in die Kunststoffrolladengurtkassettenwand gebrochen. Das sieht später eh keiner, wegen der Verkleidung. Dann den Rollladengurt rausgefummelt und mit dem unteren Teil des Gurtes vernäht … So, fertig. Nur leider zeigtev sich, dass der Gurt wohl noch ein paar Mal um die Welle der Rollladenstange hätte gewickelt werden müssen, denn jetzt ist beim Hochziehen des Ladens auf halber Höhe Schluss. Und das Rolladengurtumdierollladenstangenwellewickeln ist, da alles so eng verbaut, praktisch unmöglich.

Aber, hey! Der Rollladen ist halb oben! Ist doch super, oder? Und es ja auch noch immer diese alte saarländische Heimwerkerregel …

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