Was für herrlich schlechte Zeiten

Unsere Woche · Warum wird eigentlich immer so viel gejammert? Vielleicht, weil es einfach zu viel Spaß macht, als dass wir von diesem Laster ablassen könnten.

Na gut, womöglich sind auch wir Presseleute etwas mitverantwortlich - wo doch immer so viel "Schlechtes" in der Zeitung steht. Aber mal ehrlich: Würden Sie es lesen, wenn wir schreiben, dass sich Herr Liang Tschun in Taiwan jüngst sehr an einem Sonnenaufgang erfreute, Bill Johnson in New York gerührt über die ersten Schritte seiner Enkelin ist oder Frau Müller aus Gladbeck irren Spaß mit ihren Freundinnen beim Kegeln hatte? All diese netten Dinge eben, die täglich millionenfach passieren. Und dann gibt es auch diese ganz wunderbaren Dinge, die doch den Weg in die Zeitung finden und die dem Lamentieren "Ach, heutzutage will ja niemand mehr etwas tun" ganz deutlich widersprechen: Gleich mehrfach konnte man in dieser Woche von bemerkenswertem Bürgerengagement im Köllertal lesen. Seien es nun die über 100 Menschen aus dem Freundeskreis für Integration, die in Püttlingen ein neues Begegnungszentrum auf die Beine stellen. Oder die Baumpaten des Obst- und Gartenbauvereins Riegelsberg-Buchschachen, der Kapellenverein, der bei der Sanierung der Köllerbacher Wendalinuskapelle hilft, oder die Ritterstraßer Bürgerinitiative Siedlerstraße, die einen Spielplatz auf Vordermann bringt, zudem die jungen Ehrenamtler im Juz Walpershofen (darunter zwei Syrer), der Heimat- und Verkehrsverein Niedersalbach, der mit einem Gaudi-Wettbewerb den Dorfzusammenhalt förderte, oder auch die Tierfreunde, die sich ehrenamtlich um die Wildvogelauffangstation in Köllerbach kümmern. Auch die Bucherbacher Burgförderer und die Aktion Kultur Heusweiler, die Kinder musikalisch fördert, fanden ihren Weg in die Saarbrücker Zeitung - und das alles in nur einer Woche! Also, nein, da gibt's wirklich nichts zu jammern.

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