Vom Winde bewegt

Die Völklinger Stadtverwaltung nahm zunächst nicht wahr, woher der Wind weht. Bis besorgte Bürger Wind vom Windpark-Projekt in Bous bekamen. Und nun bewegt Hunderte im Umland der Protest gegen diese Windräder.

Viele von ihnen sind nicht grundsätzlich gegen Windkraft. Doch sie zweifeln daran, ob es Sinn macht, hierzulande solche Giganten in die Landschaft zu stellen. Jedem, der einmal Windräder im traditionellen Windmühlen-Land Holland gesehen hat, wird das müde Flattern der Rotoren auf den Saargau-Höhen nur ein müdes Lächeln entlocken. Der Wind wird kaum stärker wehen auf dem Zipfelchen Bouser Bann, der für das Windpark-Projekt ausersehen ist. Die Bouser wird es wenig jucken: Sie erwarten Profit, ohne ein Ärgernis vor Augen zu haben.

Während der Wind stagniert, wächst der Gegenwind. Er ist mittlerweile so stark, dass sich Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer davon bewegen ließ, noch am Freitag vor der Wahl die Bürgerinitiativen zu einem Gespräch einzuladen. Und in Völklingen bahnt sich sogar eine Sturmböe an: SPD und CDU wollen nach eigenen Angaben dem Bouser Windpark-Investor das Nutzungsrecht für einen Weg über städtisches Gelände verweigern. Und damit wäre das Projekt womöglich vom Winde verweht.

Wirbel hat diese Woche auch ein SZ-Bericht über die verdoppelte Schlagkraft der Völklinger Hipos ausgelöst. Auf unserer Facebook-Seite registrierten wir am Freitagnachmittag 14 626 Klicks. 20 Mal wurde geteilt, und es gab 35 Kommentare - ohne die, die wir gelöscht haben, weil sie ausfällig wurden. Eins ist sicher: Parkern in Wildwest-Manier bläst nun eine steife Brise ins Gesicht.

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