Völklingen sucht den Super-Oberbürgermeister

Das Ende der Amtszeit von Klaus Lorig als Oberbürgermeister sei absehbar, sagt nun auch die CDU: Hier eine nicht ganz ernst gemeinte Alternative zur üblichen Kandidatensuche auf dem parteiinternen Arbeitsmarkt.

Ratlos wegen eines Lorig-Nachfolgers? Dieter Bohlen macht gerade wieder im Fernsehen vor, wie man einen neuen Superstar finden kann.

"Völklingen sucht den Super-Oberbürgermeister?" Da wäre zunächst die Jury zu besetzen. Die Rolle von Präsident Dieter Bohlen, nie um flotte Sprüche verlegen, könnte Klaus Lorig persönlich übernehmen. Der Part der mütterlich-strengen Schlagersängerin Michelle stände Ratsgliedern wie Gisela Rink (CDU) oder Brunhilde Folz (SPD) gut zu Gesicht. Shirin David sucht in ihrer hippig-flippigen Art ihresgleichen. Denise Baldauf (FDP) oder Tamara Kuhn (Jusos Ludweiler) kämen diesem Jury-Nesthäkchen wohl noch am nächsten.

Und das vierte Jury-Mitglied, im Fernsehen, H.P. Baxxter? Da wäre SPD-Fraktionschef Erik Kuhn von der Frisur her prädestiniert. Warum nicht Stefan Rabel (CDU)? Klar doch: Wer in der Jury sitzt, wäre selbst schon aus dem Rennen raus.

Und derzeit strahlt von Bohlens "Deutschland sucht den Superstar" gerade auch ein Hoffnungschimmer für die CDU. Dort liegt Alphonso, der schwarze Riese mit dem Glitzerlook und der bärenstarken Stimme, weiterhin aussichtsreich im Rennen.

Der Ablauf: Zunächst mal massenhaft Vorschläge sammeln, wobei sich natürlich Bewerber selbst melden dürfen. Dann prüft die Jury vor. So was wie Bohlens jüngster Ausflug mit den Teilnehmern nach Dubai käme zu teuer. Stattdessen gibt's ein Trainingslager bei der Kommunalaufsicht im Innenministerium in Saarbrücken. Wer das übersteht, kommt in die Motto-Shows. Vom Saarfest bis hin zum Ende der City-Open-Airs können die Bewerber dann ihre Rampensau-Qualitäten zeigen. Da gibt es viele Herausforderungen, zum Beispiel: "Wer legt die flotteste Sohle aufs Parkett?" "Wer hält am längsten am Getränkestand durch?" "Wer macht die charmantesten Komplimente?" Und nicht zuletzt: "Wer verspricht das meiste, was man ihm noch glauben kann?"

Nagelprobe beim Endspurt wäre die Telefonabstimmung, dank der neuen Anlage im Rathaus (220 000 Euro) sicher leicht zu schaffen. Und mit der Handvoll Kandidaten, die verbleibt, könnte man dann die reguläre Oberbürgermeisterwahl starten.

Aber Spaß beiseite: Etwas mehr Öffentlichkeit statt Gesprächen in Hinterzimmern würde nicht schaden. Erinnern wir uns: Als Lorig 2010 erneut zum Oberbürgermeister gewählt wurde, war nicht einmal die Hälfte der Völklinger zur Urne zu bewegen.

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