Vielleicht zum letzten Mal?

1965, in ihren Anfängen, haben die Rolling Stones mit dem Song "The last time" einen Hit gelandet: "This could be the last time/ Maybe the last time/ I don't know. Oh no. Oh no.”, heißt es da im Text (auf Deutsch: "Dies könnte das letzte Mal sein/ Vielleicht das letzte Mal/ Ich weiß es nicht.

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Foto: Robby Lorenz

Oh nein. Oh nein."). Am Donnerstagabend hat Völklingens Rathauschef Klaus Lorig (CDU ) den Rockklassiker beim City-Open-Air-Nachklapp im Pfarrgarten geschmettert. Aus voller Kehle. Gemeinsam mit dem Schlagzeuger seiner Band Civil Service (auf Deutsch: Öffentlicher Dienst), mit Ralf Schmitt. Nichts Besonderes? Doch: Schmitt war mal Prokurist der Völklinger Stadtwerke und Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe - bis der Stadtrat ihn im Spätherbst 2014 fristlos feuerte. Nun klagt Schmitt gegen seine Entlassung; am 2. Oktober, 10 Uhr, wird sich das Saarbrücker Arbeitsgericht öffentlich mit dem Fall befassen.

Eine Band ist eine Band ist eine Band. Ihre Mitglieder wachsen mit der Zeit zusammen. Musikalisch wie menschlich - beides gehört zusammen. Nur wenn man sich persönlich richtig gut versteht, kann man mit Spaß gemeinsam Musik machen. Und wenn das gemeinsame Musikmachen Spaß macht, hält man als Gruppe auch treu zusammen, egal ob Rockband oder Streichquartett.

Ein Amt freilich ist ein Amt ist ein Amt. Ein Rathauschef trägt Verantwortung für das Wohl seiner Stadt, er hat die Interessen ihrer Bürger - seiner Wähler - zu vertreten. Energisch, eindeutig, ohne Wenn und Aber. Tut Lorig das? Sein öffentlicher Auftritt mit Prozessgegner Schmitt ist, vorsichtig formuliert, ein zweideutiges Signal. Privates und Dienstliches müsse man trennen, sagt Lorig. Aber ob das funktioniert? Musikmachen stiftet nun mal innige Vertrautheit.

"This could be the last time", sangen einst die Rolling Stones - was das wohl für Völklingen bedeutet?

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